Neufahrn/München:Reptilienstation vor dem Aus

Dem Trägerverein droht die Insolvenz. Damit wackelt auch die Finanzierung des Freisinger Tierheims

Die Pläne für eine Reptilienauffangstation in Neufahrn sind in Gefahr: Dem Trägerverein droht nach eigenen Angaben spätestens im Frühjahr die Insolvenz, weil der Freistaat das auf 25 Millionen Euro geschätzte Bauvorhaben im Nachtragshaushalt 2016 nicht berücksichtigt habe. Im Vertrauen auf vorherige "vermeintlich gut verlaufene Gespräche" sei man aber finanzielle Verpflichtungen eingegangen, die man nun nicht erfüllen könne.

Die Station im Neufahrner Süden, nahe Dietersheim, soll neben dem geplanten Tierheim des Tierschutzvereins Freising entstehen. Das Grundstück kann sich der Trägerverein der Reptilienauffangstation dank einer zweckgebundenen Erbschaft leisten, nicht aber das Bauvorhaben und die bald fälligen Erschließungskosten, die er sich per Vertrag mit dem Tierschutzverein teilen will. Könne der nötige Betrag nicht bis zum Zahltag anderweitig - etwa durch Spenden - akquiriert werden, so der Verein, müsse man Zahlungsunfähigkeit anmelden. 1000 Tiere würden ihr Zuhause verlieren, 15 Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. "Dass uns die Staatsregierung dermaßen im Stich lässt, haben wir wirklich nicht erwartet", sagt Stationsleiter Markus Baur: "Auf gut Deutsch gesagt - wir fühlen uns verraten und verkauft."

© SZ vom 07.12.2015 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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