Bauen in Neufahrn:Sozial, einfach und preisgekrönt

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Den Preis für gute Baugestaltung des Landkreises Freising hat die Gemeinde Neufahrn für ihr kommunales Wohnungsbauprojekt "Am Bahndamm 5-7" erhalten. (Foto: Marco Einfeldt)

Der Landkreis hat das kommunale Wohnbauprojekt "Am Bahndamm 5-7" für gute Baugestaltung ausgezeichnet, eine entsprechende Plakette ziert nun den Komplex. Die Herausforderungen für die Architekten waren groß - vor allem wegen der Nähe zur Bahntrasse.

Von Petra Schnirch, Neufahrn

Das kommunale Wohnungsbauprojekt "Am Bahndamm 5-7" in Neufahrn findet auch außerhalb der Gemeindegrenzen Anerkennung. Der Landkreis vergab dafür den diesjährigen Preis für "Gute Baugestaltung". Eingereicht worden waren die Unterlagen unter der Überschrift "Kommunaler Wohnungsbau - sozial und einfach" in der Kategorie "Öffentliches Bauvorhaben". Die Preisverleihung mit Übergabe der Plakette fand im Oktober in Freising statt. Jetzt brachten Architekten, Projektverantwortliche in der Bauabteilung der Gemeinde sowie Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) die Plakette "Preis Gute Baugestaltung" gemeinsam am Gebäude an.

Heilmeier sprach dabei von einem "sehr gelungenen Projekt", welches durch die unmittelbare Nähe zur Bahntrasse einen besonderen Anspruch an die Planer gestellt habe, was den Lärmschutz angeht. Sein Fazit: "Eine geniale Leistung unter diesen Voraussetzungen". Die architektonische Planung und Bauleitung lag beim Dietersheimer Büro4 Wagner+Partner, mit dem die Gemeinde bereits bei mehreren kommunalen Wohnbauprojekten zusammengearbeitet hat, etwa bei der Planung der im Spätsommer 2020 eröffneten Kinderkrippe Zwergenland mit zehn zusätzlichen Personalwohnungen für Mitarbeitende der Kitas und der Gemeindeverwaltung.

Es gibt 15 Sozial- und zwölf Einfachwohnungen für einen vorübergehenden Aufenthalt

Am Bahndamm 5-7 entstanden insgesamt 27 Wohneinheiten, 15 davon sind Sozialwohnungen, bei zwölf handelt es sich um sogenannte Einfachwohnungen für einen vorübergehenden Aufenthalt. Die relativ kurze Gesamtbauzeit von etwa 15 Monaten sei durch die vorgefertigte Holzbauweise ermöglicht worden, welche auch ökologische Vorteile mit sich bringe, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Kosten lagen für die Gemeinde bei etwa drei Millionen Euro, insgesamt betrugen sie 5,1 Millionen Euro. Zwei Millionen erhielten die Neufahrner aus einem Fördertopf der Staatsregierung.

Die Wohngebäude sind "schwingend gelagert"

Eine planerische Herausforderung für die Architekten ergab sich nach Mitteilung der Gemeinde durch die Nähe des Baugrundstücks zur stark frequentierten Bahnstrecke München-Landshut. Um die Wohngebäude gegen Lärm und Erschütterungen zu schützen, wurde davor ein zweigeschossiger Gebäuderiegel mit Carports im Erdgeschoss und Kellerersatzräumen im Obergeschoss errichtet. Zudem sind die Wohngebäude laut Architekt Nepomuk Wagner "schwingend gelagert", um Erschütterungen zu minimieren.

Bauamtsleiter Michael Schöfer bezeichnete das Projekt als ein Paradebeispiel dafür, dass "besondere Probleme zu besonderen Lösungen" führen. Es zeichne sich sowohl durch seine Qualität als auch die "kreative Umsetzung der lokalen Vorgaben" aus. Was ihm besonders gefällt: dass durch die gut durchdachte Anordnung aller Baukörper ein Innenhof für die Bewohnerinnen und Bewohner entstanden ist, der das Gemeinschaftsleben fördern soll. Die Jury hob die Umsetzung der zwölf Einfachwohnungen mit Wohnküche und einem Fokus auf die Schlafräume hervor. Flexible Zuschalträume ermöglichten hier eine Anpassung der Wohnungsgröße, wie die Gemeinde erklärte - je nach dem Bedarf der Bewohner auf Zeit.

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