Kalkulation für 2024 bis 2027:Moosburger Trinkwasser wird teurer

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Das Trinkwasser in Moosburg wird von kommendem Jahr an teurer. (Foto: Florian Peljak)

In den vergangenen Jahren hat sich eine Kostenunterdeckung von 462 000 Euro ergeben. Jetzt wird die Verbrauchsgebühr von 1,23 auf durchschnittlich 2,02 Euro erhöht, die Grundgebühr steigt um 50 Prozent.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Alle vier Jahre werden in Moosburg die Verbrauchsgebühren für das Trinkwasser kalkuliert - und für die Jahre von 2019 bis 2023 ging die Rechnung offenbar nicht so recht auf. Für den genannten Zeitraum ergab sich eine Unterdeckung in Höhe von 462 313 Euro. Auch weil dieser Fehlbetrag nach dem Kommunalabgabengesetz im darauffolgenden Berechnungszeitraum ausgeglichen werden muss, werden sich die Verbrauchsgebühren für das Moosburger Trinkwasser gemäß der neuen Kalkulation für die Periode von 2024 bis 2027 durchschnittlich von 1,23 auf 2,02 Euro je Kubikmeter erhöhen. Die Grundgebühr steigt um 50 Prozent. Das beschloss der Moosburger Stadtrat am Montagabend einstimmig.

Gründe für die Unterdeckung im zu Ende gehenden Berechnungszeitraum sind laut Beschlussvorlage der Verwaltung einerseits Mehrkosten für Strom und Unterhalt. Andererseits wurden weniger Gebühren eingenommen, weil die Wasserabgabemenge geringer ausfiel als erwartet.

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Die vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband vorgenommene Vorauskalkulation für die Jahre 2024 bis 2027 beinhaltet die laut Gesetz ansatzfähigen Kosten. Dazu zählen die Betriebsausgaben wie Personal- und Sachkosten, aber auch die Kosten für den Unterhalt, etwa für das Rohrnetz, sowie Abschreibungen und die kalkulatorischen Zinsen für das Anlagekapital. Der kalkulatorische Zinssatz wurde in der Berechnung auf drei Prozent festgesetzt und vom Stadtrat per einstimmigem Beschluss so bestätigt.

Beim Unterhalt sind in den kommenden vier Jahren größere Maßnahmen in der Graf-Konrad-Straße nebst der Generierung eines Brunnens, in der Mühlbachstraße, in der Stadtwaldstraße sowie in der Breitenbergstraße und der Egilbertstraße geplant. Im Verwaltungshaushalt schlagen sie durchschnittlich mit 605 500 Euro pro Jahr zu Buche.

Die Grundgebühr, die laut Verwaltung "für die Betriebsbereitschaft der Wasserversorgung beziehungsweise zur Deckung der Vorhaltekosten" erhoben wird, ist in Moosburg 2007 zum letzten Mal erhöht worden. Sie ist nach dem Dauerdurchfluss des jeweiligen Wasserzählers gestaffelt. Für einen Haushaltsanschluss - dieser hat einen Dauerdurchfluss von vier Kubikmetern pro Stunde - beträgt die Grundgebühr derzeit 36 Euro zuzüglich Umsatzsteuer im Jahr.

Die Verbrauchsgebühr steigt in zwei Stufen an

Die Verbrauchsgebühren werden, wie vom Kommunalen Prüfungsverband vorgeschlagen, gestaffelt erhöht, da 2026 voraussichtlich die Wasseraufbereitungsanlage in Betrieb genommen wird. Da es nicht erlaubt ist, solche Neu-, Erweiterungs- oder Verbesserungsinvestitionen schon im Voraus in die Gebühren einzurechnen, beträgt die Verbrauchsgebühr vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2025 zunächst 1,89 Euro je Kubikmeter. Für die Zeit vom 1. Januar 2026 bis zum 31. Dezember 2027 wird sie dann nochmals auf 2,15 Euro erhöht.

Zum Vergleich führte die Verwaltung in der Beschlussvorlage die Gebühren von zehn anderen Wasserversorgen in der Umgebung auf. Im Schnitt wird bei diesen ein Verbrauchsgebührensatz von 1,59 Euro je Kubikmeter erhoben, am meisten verlangen die Freisinger Stadtwerke (2,29 Euro). Die Grundgebühr beträgt durchschnittlich 68,96 Euro. Hier liegt Bruckberg ganz vorn (102 Euro).

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