Im nördlichen Landkreis Freising:Angst um die Fichtenbestände

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. Im Landkreis Freising kämpfen die Waldbesitzer zum Teil stark mit Borkenkäferbefall. (Foto: Patrick Seeger/dpa)

Amt für Landwirtschaft warnt wegen der anhaltenden Hitze vor einer frühen zweiten Generation von Borkenkäfern. Besonders gefährdet sind die im Juni vom Sturm geschädigten Wälder.

Von Kerstin Vogel, Moosburg

Das schwere Unwetter, das am 20. Juni dieses Jahres durch Teile des nördlichen Landkreises Freising gefegt ist, war kurz aber heftig. Der vernichtende Sturm hat nicht nur ein Menschenleben gekostet, Teile der Stromversorgung vorübergehend lahmgelegt, Straßen blockiert, Ernteausfälle verursacht und gewaltige Schäden in den Wäldern hinterlassen. Er zieht jetzt auch Spätfolgen nach sich, die in Verbindung mit der herrschenden Hitze die Waldbesitzer neuerlich aufschrecken.

Denn die Witterung der vergangenen Wochen hat die Entwicklung des ohnehin gefürchteten Borkenkäfers beschleunigt. Hitze, Trockenheit und sehr wenig Niederschläge begünstigen die Entwicklung der Fichtenborkenkäfer und führen zu einem vermehrten, frischen Befall in den Wäldern, wie es in einer Mitteilung aus dem Amt für Landwirtschaft heißt. Die Fichtenborkenkäfer hätten sich nur im Hitzejahr 2018 noch schneller entwickeln können als in diesem Jahr. Nun stehe in diesen Tagen der Ausflug einer zweiten Borkenkäfergeneration an, was erneut zu einem sprunghaften Anstieg der Käferzahlen und damit der befallenen Bäume führt. Die durch den Wassermangel geschwächten Bäume haben dem Schädling unterdessen wenig entgegenzusetzen.

Einen Schwerpunkt hat das Amt dabei in den Waldgebieten des "Sturmwurfereignisses" im Juni 2022 im nördlichen Freisinger Landkreis ausgemacht, dort hatte das gewaltige Unwetter in nur vier oder fünf Minuten ganze Schneisen in die Wälder geschlagen, der Doppler-Radar des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hatte östlich von Moosburg einen Punkt mit einer Windgeschwindigkeit von 115 Kilometern pro Stunde gemessen - das entspricht Windstärke elf. Der Wetterradar hatte zudem eine rotierende Gewitterzelle in diesem Gebiet gezeigt, die Rede war von einer Windhose.

Regelmäßige Kontrollen sind in allen Wäldern erforderlich

Aber auch in allen anderen Bereichen des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg-Erding sei es dringend notwendig, dass Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer regelmäßig ihre Wälder kontrollieren und befallene Fichten unverzüglich aufarbeiten, um weitere Schäden im eigenen und benachbarten Wald zu vermeiden, so der Appell. Borkenkäferbefall lasse sich am Bohrmehl auf Rinde sowie am Stammfuß, Kronenverfärbung und Rindenabfall der Fichten gut erkennen.

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