Moosburger Kläranlage:Deutlicher Überschuss

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Der Jahresabschluss 2021 weist für die Kläranlagen GmbH ein Plus von gut einer halben Million Euro aus. Die Schulden konnten unterdessen um weitere 729.000 Euro reduziert werden.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die Moosburger Kläranlagen GmbH ist finanziell auf einem guten Weg und hat im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Million Euro Überschuss erwirtschaftet. Der Jahresabschluss 2021, der vom Stadtrat jetzt einstimmig akzeptiert worden ist, weist ein Plus von rund 505.600 Euro aus. "Das schaut gut aus", wie Grünen-Stadtrat Johannes Becher feststellte, birgt aber auch eine gewisse Gefahr. "Wir müssen aufpassen, dass wir wirtschaftlich nicht in die Gewinnzone reinrutschen, das ist steuerrechtlich ein bisserl schwierig", sagte Bürgermeister Josef Dollinger (FW).

Bechers Frage, ob der Überschuss ein Einmaleffekt sei oder sich ein dauerhafter Trend abzeichne, sei deshalb "sehr überlegt und berechtigt", so der Bürgermeister, "wir müssen das Betreiberentgelt senken, damit das wieder passt". Genau das habe man auch vor, sagte Kläranlagen-Geschäftsführerin Angela Hagl, die das Zahlenwerk in der Stadtratssitzung vorstellte. Sie gehe deshalb davon aus, "dass der Überschuss nächstes Jahr geringer ausfallen wird".

Das Betreiberentgelt ist das Geld, das die Stadt für den laufenden Unterhalt, die Reinigung des Abwassers und die Instandhaltung des Kanalnetzes an die Kläranlagen GmbH zahlt, die ihrerseits zu 100 Prozent in städtischer Hand ist. Dieses Entgelt belief sich im vergangenen Jahr auf knapp drei Millionen Euro. Es lag knapp über dem Wert, der aufgrund des genehmigten Wirtschaftsplans errechnet worden war, so dass die GmbH nun 16.000 Euro wieder an die Stadt zurücküberweist.

Auch die jährliche Zinsbelastung ist merklich gesunken

Das Plus aus dem Jahr 2021, so sieht es der Beschluss des Stadtrats vor, wird mit dem bereits vorhandenen Vortrag in Höhe von 830.000 Euro verrechnet, so dass dann insgesamt gut 1,33 Millionen Euro auf die neue Rechnung vorgetragen werden. Der Jahresabschluss war von Wirtschaftsprüfer Johann Pentenrieder für einwandfrei befunden und am 19. Juli dann vom Aufsichtsrat der Moosburger Kläranlage gebilligt worden. Der Aufsichtsrat selbst, dessen Mitglieder nicht mitstimmen durften, wurde vom Stadtrat nun für das Geschäftsjahr 2021 einstimmig entlastet.

Positives konnte die Kläranlagen-Geschäftsführerin auch bezüglich der Schulden berichten. Im Jahr 2021 sei kein neues Darlehen nötig gewesen. Die Tilgung der bestehenden Darlehen lief unterdessen wie geplant weiter. Zudem habe durch Anschlussfinanzierungen mit deutlich niedrigeren Zinsen der Zinsaufwand reduziert werden können, führte die Geschäftsführerin aus. Im vergangenen Jahr waren für die Tilgung somit nur noch 85.000 Euro notwendig. 2012 betrug der jährliche Zinsaufwand noch 394.000 Euro. Vor zehn Jahren war auch der Schuldenstand der Moosburger Kläranlage noch deutlich höher als jetzt. Damals betrug er noch 11,8 Millionen Euro und wurde seitdem kontinuierlich abgetragen. Im vergangenen Jahr sank der Darlehensstand um weitere 729.000 Euro und betrug Ende 2021 noch knapp 6,5 Millionen Euro.

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