Saisonbilanz des RSV Moosburg:Einfach Spaß am Radfahren

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Für wichtige Rennen trainiert Severin Schweisguth bis zu 20 Stunden pro Woche. (Foto: RSV Moosburg/oh)

Beim RSV Moosburg stehen die sportlichen Erfolge nicht an oberster Stelle - trotzdem konnte der Verein einige feiern.

Von Fabio Baccoli, Moosburg

Irgendwelche Topplatzierungen bei Rennen herauszufahren, ist nicht das oberste Ziel, auf das sie beim RSV Moosburg hinarbeiten. Viel wichtiger sei es, "den Spaß am Sport zu behalten", sagt der Vereinsvorsitzende Alfred Wagner. Dennoch freuen sie sich natürlich auch beim RSV darüber, wenn ihre Radfahrer sich im Wettkampf behaupten können. So wie im vergangenen Jahr, an dessen Ende die Moosburger Radsportler noch einmal einige schöne Erfolge feiern konnten. So konnte etwa Severin Schweisguth, siebenfacher Teamweltmeister bei 12- und 24-Stunden-Mountainbike-Rennen und so etwas wie das Aushängeschild des Vereins, beim Rapha Cross Cup mit seinen Staffelkollegen Michael Rieder und Michael Gassner den Sieg nach Hause fahren. Der 30-jährige Moosburger ist dreimaliger bayrischer Vizemeister im Cross und im Mountainbike. In der Cross-Weltrangliste ist er auf Platz 475 zu finden.

Severin Schweisguth sei "wirklich sehr erfahren, deshalb machen ihm auch schwierige Wetterverhältnisse kaum Probleme", sagt RSV-Vorsitzender Wagner. Er fahre schon seit zwei Jahren auf sehr hohem Niveau und könne sich bei den Profirennen der deutschen Meisterschaft hin und wieder auch einen Platz unter den Top Ten sichern. Ein Platz unter den schnellsten 20 erreiche er aber eigentlich immer. Der Verein habe aber auch andere, technisch versierte Fahrer, die sich bei diversen Rennen auf dem Siegertreppchen platzieren.

Der RSV hat zudem einige junge Talente in seinen Reihen. Eines davon ist Tobias Kirchberger, der beim Rapha Cross Cup als Erster das Ziel erreichte und somit auch in die Gesamtwertung des MTB-Isar-Cups gewann. Trotz oftmals schwieriger Wetterverhältnisse konnte er mit genügend Kraft und guter Fahrtechnik die Saison erfolgreich abschließen.

"Für wichtige Rennen trainiere ich fünf bis sechs Tage die Woche"

Doch von nichts kommt nichts, weiß Severin Schweisguth. "Für wichtige Rennen trainiere ich teilweise sogar fünf bis sechs Tage die Woche mit bis zu drei Einheiten am Tag. Da können schon mal bis zu 20 Stunden die Woche zusammenkommen", erklärt er. In normalen Trainingswochen trainiere er etwa acht bis 15 Stunden die Woche. In den Rennen kann neben dem Trainingspensum auch die Aufregung ein entscheidender Faktor sein. "Bei Staffelrennen, wie dem Rapha Cup in München, bin ich eigentlich nicht wirklich aufgeregt, da bei diesen Rennen nicht so viel auf dem Spiel steht", sagt Schweisguth: "Aber wenn ich als Amateur bei Profirennen mitfahre, dann ist die Aufregung deutlich spürbar." Junior Michael Gassner hingegen sei beim Rapha Cup durchaus aufgeregt gewesen, da es für ihn das erste Staffelrennen mit den erfahrenen Teammitgliedern gewesen sei.

Routinier Schweisguth trainiert seit 2012 selbst erfolgreich Kinder und Jugendliche des RSV Moosburg. In fast 50 Jahren Vereinsgeschichte kann man dort auf viele aktive Jugendmannschaften zurückblicken. Während in den Jahren von 1978 bis 1986 viele Erfolge der Mannschaften und Fahrer verbucht werden konnten, waren die 1990er Jahre zunächst nicht von großen Erfolgen geprägt. Als größter sportlicher Erfolg des RSV Moosburg steht im Jahr 1994 aber der erste Platz im Bayern-Cup zu Buche. Ab der Jahrtausendwende konnten dann auch wieder einige Fahrer mit bemerkenswerten Einzelleistungen überzeugen. Beispielsweise errang 2001 Franz Böhm den ersten Platz im Bezirk Oberbayern. Severin Schweisguth ist also in guter Gesellschaft und beim RSV Moosburg längst nicht alleine für das Sammeln von Preisen und Medaillen zuständig. Aber das ist ja, wie erwähnt, ohnehin nicht das primäre Ziel.

© SZ vom 11.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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