Herbstschau in Moosburg:Ein bisschen zu heiß, ein bisschen zu laut

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Den Herbstschau-Festzug würden die Schausteller künftig gerne eine Stunde nach vorne verlegen, um die Besucher damit früher auf den Festplatz zu locken. (Foto: Marco Einfeldt)

Stadt und Schausteller zeigen sich zur Halbzeit des Traditions-Volksfestes grundsätzlich zufrieden. Nur das warme Spätsommerwetter macht den Schaustellern ein wenig zu schaffen, während die Anwohner sich über ein bisschen weniger Lärm freuen würden.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Was ist das perfekte Volksfestwetter? Wenn es permanent regnet, lockt das die Leute sicherlich nicht in Scharen aufs Festgelände. Aber das durchgehend sonnige Wetter mit hochsommerlichen Temperaturen an den ersten fünf Tagen der aktuell laufenden Moosburger Herbstschau sei wohl auch schon "fast zu gut" gewesen, sagte Bürgermeister Josef Dollinger am Mittwochvormittag bei der traditionellen Schaustellerbesprechung zur Halbzeit.

Horst Heppenheimer, der Vorsitzende der Landshuter Bezirksstelle des Bayerischen Landesverbands der Marktkaufleute und Schausteller, sah es ähnlich: "Es war etwas zu heiß, das spüren wir alle am Festplatz." Und trotzdem, so Heppenheimer, "sind wir bis jetzt zufrieden".

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Auch der Bürgermeister hatte sich an den ersten fünf Herbstschautagen davon überzeugen können, dass "die Geschäfte ganz gut gelaufen" sind, "auch wenn es vielleicht der eine oder andere Besucher mehr hätte sein können". Dollinger sagte, es sei "rundum schön. Auch das Essen und die Versorgung passen und wenn einer wirklich mal etwas länger auf seinen Giggerl warten muss, dann ist das oft auch nur ein subjektives Empfinden".

Fast nur Positives gab es auch seitens der Polizei zu berichten. "Es war bisher absolut friedlich, wir hatte keinen einzigen Einsatz in Zusammenhang mit dem Volksfest", berichtete die stellvertretende Moosburger Dienststellenleiterin Wiebke Langwieser. Einziger kleiner Aufreger war ein Anruf bei der Polizei am Samstag gegen ein Uhr, wonach auf dem Festgelände noch Betrieb sei. Eine Streife stellte laut Langwieser dann vor Ort fest, "dass in zwei Geschäften noch voller Betrieb war". Sie bat die anwesenden Schausteller deshalb am Mittwoch, sich an die geltenden Betriebszeiten zu halten.

Man hört den Lärm bis zum anderen Ende der Stadt

In eine ähnliche Richtung zielte eine Anmerkung des Moosburger Bauhofleiters und Volksfest-Platzmeisters Martin Holzner. Die Anwohner des Viehmarktplatzes seien - Frühlingsfest und Herbstschau zusammengenommen - "durch 16 Tage Volksfest im Jahr schon sehr geplagt". Konkret meinte er damit den Lärmpegel, er habe sogar Anrufe bekommen, "dass man es noch am anderen Ende der Stadt hört".

Holzner bat deshalb die Betreiber der Geschäfte, "die Musik vielleicht ein bisserl leiser zu machen, es soll ja ein Miteinander von Volksfest und Anwohnern sein". Auch Schausteller-Sprecher Heppenheimer appellierte an seine Kolleginnen und Kollegen: "Bitte dreht die Lautstärke für die letzten Tage ein bisserl runter, sonst haben wir laute Musik, aber irgendwann keine Gäste mehr."

Ein weiterer Verbesserungsvorschlag kam aus den Reihen der Schausteller - wobei sich dieser auf einen Programmpunkt bezog, der erst für diesen Donnerstag um 20.30 Uhr im Terminkalender steht. Für die aktuelle Auflage der Herbstschau ist es natürlich zu spät, aber künftig sollte man, so die Anregung, das große Feuerwerk auf der Schloss-Asch-Wiese vielleicht besser auf den Flugplatz "Kipp" verlegen. Dieser sei näher und höher gelegen, weshalb das Feuerwerk vom Festplatz dann besser zu sehen sei. Das Feuerwerk auf der Asch-Wiese, so meinten mehrere Schausteller und Festwirt Christian Krämmer unisono, ziehe die Leute vom Festplatz weg.

Nachdenken über ein Feuerwerk auf dem Flugplatz

Die Diskussion gebe es schon seit Jahren, sagte der Bürgermeister, der die Idee "grundsätzlich nicht schlecht" findet. Er gab jedoch zu bedenken, dass der Flugplatz dem Fliegerverein und nicht der Stadt gehöre. "Und es sind auch ein paar Pferdekoppeln da draußen", so Dollinger. Er teile zwar nicht die Ansicht, dass das Feuerwerk auf der Asch-Wiese die Leute vom Festplatz wegziehe und könne auch nichts versprechen, "aber wir werden darüber nachdenken".

Für seine besondere Treue wurde bei der Besprechung Hermann Weber mit einer Urkunde und einem Geschenk von der Stadt ausgezeichnet. Er ist bereits seit 50 Jahren auf den Moosburger Volksfesten mit seinem Stand vertreten. "Bis zum Frühlingsfest war er noch selber der Manager, jetzt auf der Herbstschau ist das Geschäft nahtlos an seinen Sohn übergegangen", stellte der Bürgermeister zufrieden fest.

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