Moosburg:Freibad-Tickets werden erneut teurer

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Die Einzelkarte im Moosburger Freibad kostet in diesem Sommer 50 Cent mehr. Ein Erwachsener zahlt dann vier statt 3,50 Euro. (Foto: Sophie Linckersdorff)

Wegen der hohen Energie- und Personalkosten werden die Eintrittspreise nach der Erhöhung im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge angehoben. Das Defizit ist einfach zu hoch.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Erst vor einem Jahr, im April 2022, sind die Preise für das Moosburger Freibad angehoben worden. Und in der kommenden Saison, die in Kürze beginnt, müssen die Badegäste noch mal tiefer in die Tasche greifen. Grund dafür sind, so argumentiert die Rathausverwaltung, die steigenden Kosten, vor allem im Energie- und Personalbereich, sowie die dringend notwendige Sanierung des Schwimmbads in der Bonau. Im Moosburger Stadtrat war dieser Schritt in der Sitzung am Montagabend umstritten, letztlich fand die von der Verwaltung vorgeschlagene Erhöhung aber mit 13:7 Stimmen eine Mehrheit.

Bürgermeister Josef Dollinger (FW) rechnete den Mitgliedern des Stadtrats das große Defizit vor, das auf die Kommune in diesem Jahr voraussichtlich zukommt. Den prognostizierten Einnahmen in Höhe von 152 000 Euro stehen laut Dollinger Ausgaben von 762 000 Euro gegenüber, was unter dem Strich ein sattes Minus von 606 000 Euro ergibt. "So viel Miese haben wir noch nie gemacht, seit es das Freibad gibt", betonte der Bürgermeister.

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In der vergangenen Saison hat die Stadt laut der Jahresabrechnung mit den Eintritten knapp 136 000 Euro eingenommen. Durch die Erhöhung der Eintrittspreise soll nun zumindest ein bisschen mehr Geld in die Kasse kommen. In anderen Städten seien die Preise dann immer noch höher, rechnete Dollinger vor, Einzelkarten in Landshut oder Erding kosteten fünf oder 4,80 Euro. Auch habe es in Moosburg in der vergangenen Saison eine gewisse Schieflage gegeben, weil die Saisonkarte für einen Erwachsenen 75 Euro kostete und die große Familiensaisonkarte für zwei Erwachsene samt eigenen Kindern bis 16 Jahre nur 135 Euro. Wer also als Pärchen theoretisch eigene Kinder erfunden hat, ist mit 135 satt 150 Euro davongekommen.

Künftig kostet die Erwachsenen-Saisonkarte 80 Euro, die große Familienkarte 180 Euro. Für die kleine Familiensaisonkarte (ein Erwachsener und eigene Kinder) sind es 120 Euro statt bisher 100. Bei den Einzeltagestickets steigt der Preis für die kleine Familienkarte von fünf auf sechs Euro, für die große von acht auf 9,50 Euro.

"Dieses Jahr ist nicht der Zeitpunkt, um schon wieder zu erhöhen", sagt Verena Kuch

Sportreferentin Verena Kuch (Grüne) meinte, "die Erhöhung vergangenes Jahr fand ich gut, aber dieses Jahr ist nicht der Zeitpunkt, um schon wieder zu erhöhen". Sie verwies darauf, dass das Schwimmbad immer noch eine Baustelle sei, weil der Bau des benachbarten Hallenbads, in dem auch die Umkleiden und Duschen für das Freibad unterkommen sollen, ins Stocken geraten ist. "Wir sollten die Preise erst wieder erhöhen, wenn wir dafür auch wieder was bieten können", meinte Kuch. Allerdings räumte sie ein: "Die Familienkarte für 135 Euro war eine gute Idee, die aber gescheitert ist." Sie plädierte dafür, für die kleine Familienkarte so viel zu verlangen wie für zwei Erwachsene.

Der Bürgermeister warb für die von der Verwaltung vorgeschlagenen Preiserhöhungen, die er als "noch sozial" einstufte. Bei den Kindertagesstätten habe man jahrelang nicht erhöht und dann gleich auf einen Schlag die Preise kräftig anheben müssen, "das ist uns dann auch um die Ohren gehaut worden". Erwin Weber (CSU) sah es ähnlich: "Wir haben unheimlich hohe Betriebskosten, vor allem Energie- und Personalkosten, deshalb werden wir dieser moderaten Erhöhung zustimmen."

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