Schnelles Internet in Moosburg:Irgendwie neutral

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Im Rathaus sähe man es gerne, wenn auch die Ortsteile mit solchen Glasfaserkabeln versorgt würden, doch im Wettbewerb der beiden konkurrierenden Unternehmen verhält sich die Stadt neutral. (Foto: Matthias Rietschel/dpa)

In Moosburg konkurrieren beim geplanten Glasfaserausbau derzeit zwei Unternehmen um die Gunst der Kunden. Die Stadt will keine Empfehlung abgeben, aber im Stadtrat wird deutlich darauf hingewiesen, dass nur ein Anbieter auch Ortsteile anschließen will.

Von Alexander Kappen, Moosburg

In Moosburg ging es in Sachen schnelles Internet bisher "im Schneckentempo voran", merkte der Thonstettener Ortssprecher Sebastian Kreitmeier im Stadtrat kürzlich an. Inzwischen konkurrieren jedoch zwei Anbieter darum, die Moosburger Haushalte mit Breitbandleitungen zu versorgen und bewerben das seit Wochen massiv. Allerdings unter verschiedenen Voraussetzungen: Während die Deutsche Telekom nur das Stadtgebiet anschließen will, verlegt die Deutsche Giganetz ihre Leitungen auch in außerhalb gelegenen Ortsteilen. Im Stadtrat wurde deshalb die Forderung laut, das seitens der Kommune offensiv zu kommunizieren.

Doch die Stadt, obwohl sie einen Kooperationsvertrag mit Giganetz abgeschlossen hat, möchte sich "neutral verhalten, auch wenn wir wollen, dass die Ortsteile angebunden werden", betonte Bürgermeister Josef Dollinger (FW) einmal mehr: "Als Bürgermeister gebe ich keine Produktempfehlung ab." Vielmehr finde er es wichtig, "dass wir zwei konkurrierende Unternehmen haben, damit das Ganze einen Schub kriegt".

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Kreitmeier verwies auf andere in der Nähe gelegene Gemeinden wie Nandlstadt oder Buch am Erlbach, die "seit 2017 schnelles Internet auch im Außenbereich" hätten. In Moosburg seien bei beiden Anbietern die Ortsteile beim geplanten Glasfaserausbau entweder gar nicht dabei oder nicht vollständig. Auch nicht alle Bereiche im Stadtgebiet würden angeschlossen, monierte er. Das bestätigte auch Thomas Graßl, der im Rathaus für das Thema zuständig ist: "Giganetz geht in einige Ortsteile wie Aich und Pfrombach, aber andere Gebiete sind auch nicht dabei."

Erwin Weber (CSU) fand es dennoch wichtig, darauf hinzuweisen, "dass wir einen Kooperationsvertrag mit Giganetz geschlossen haben, weil die sich bereit erklärt haben, zumindest viele Ortsteile anzuschließen". Das müsse man bei aller Neutralität der Stadt "doch auch mal sagen dürfen - wer solidarisch mit den Außenbereichen ist, schließt mit Giganetz einen Vertrag ab". Während die Telekom nämlich in jedem Fall das Glasfasernetz im Stadtgebiet eigenwirtschaftlich ausbaut und laut Graßl damit diese Woche im Bereich der Poststraße beginnt, hat Giganetz den Ausbau an einer Vorvermarktungsquote von 35 Prozent der Moosburger Haushalte bis zum 24. Juli geknüpft.

Der Bürgermeister steht in Kontakt mit den Giganetz-Verantwortlichen und konnte aus Sicht der Giganetz-Sympathisanten Positives berichten: "Sie haben gesagt, dass sie bei der Vermarktung Wochenziele haben und diese momentan recht gut erreichen - sie sind guter Dinge, die 35 Prozent zu schaffen."

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