Alpenverein Moosburg:Mehr Platz zum Klettern

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Links im Vordergrund, mit direktem Anschluss an das bestehende Vereinsheim, würde der DAV Moosburg gerne seine neue Kletterhalle bauen. (Foto: Marco Einfeldt)

Weil die alte Anlage im Wasserturm an ihre Kapazitätsgrenzen stößt und nicht mehr zeitgemäß ist, will der DAV Moosburg eine neue Kletterhalle direkt am Vereinsheim bauen. Der Bürgermeister ist noch skeptisch.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Klettern boomt. Auch in Moosburg, was für die örtliche Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) zunehmend zum Problem wird. Die Kletteranlage im alten Wasserturm ist an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Zudem ist sie nicht mehr auf dem Stand der Zeit und sorgt bei den Verantwortlichen für Sicherheitsbedenken. Das geht aus einer Machbarkeitsstudie von Matthias Meilinger (Beirat Hochtouren) und Peter Oehm (Kletterreferent) für eine neue Kletterhalle hervor, die auf der Homepage der Sektion einzusehen ist und kürzlich im Vereinsheim den Mitgliedern vorgestellt wurde.

Dort, im Anschluss an das DAV-Heim am Rande des Stadtwalds, soll nach Wunsch der Mitglieder die neue Kletterhalle nebst Boulder-Bereich entstehen. Grundsätzlich sei das "Engagement seitens der Vereine zur Einrichtung von Sport- und Freizeitanlagen auch zu begrüßen", sagte Bürgermeister Josef Dollinger (FW) diese Woche in der Bürgerversammlung. Er habe gegenüber den DAV-Verantwortlichen in einem Gespräch vor Weihnachten "aber auch meine Bedenken geäußert". Zum einen wegen des Standorts in der Nähe des Stadtwalds und eines FFH-Gebiets, "da es sich ja doch um eine massive Bebauung handelt". Und zum anderen wegen der Finanzierung. Zu den in der Studie auf rund 800 000 Euro bezifferten Investitionskosten kämen "ja auch noch die laufenden Unterhaltskosten".

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Beim DAV ist man überzeugt, dass das zu stemmen ist. Das in der Studie aufgeführte "Stimmungsbild" zeigt, dass von 80 Befragten 77 das Projekt für eine "super Idee" halten. Einem Mitglied ist die Sache "egal", zwei finden, der alte Wasserturm reiche aus. Dort hat man laut Studie jedoch mit diversen Problemen zu kämpfen. Zu der hohen Auslastung - die Zahl der monatlichen Kletterinnen und Kletterer stieg im Mittel von 168 im Jahr 2022 auf 221 im vergangenen Jahr - kommen die sehr kurzen Kletterrouten (aktuell neun Meter), die hohen Energiekosten, da eine Sanierung des Turms nicht möglich ist, der unattraktive Boulder-Bereich und fehlende Umkleidemöglichkeiten hinzu. Zur Aufwertung des alten Kletterturms wären Investitionen in Höhe von 45 000 bis 50 000 Euro notwendig.

Um an die Öffentlichkeit zu gehen, war es nach Meinung des Bürgermeisters "viel zu früh"

Geplant ist eine Kletterhalle in Holzbauweise mit einer Wandhöhe von 13 bis 14 Metern auf einer Fläche von acht mal zwölf Metern. Der Boulder-Bereich mit einer Wandhöhe von vier Metern soll auf einer Fläche von acht mal sechs Metern entstehen. Die Halle, in der es einen öffentlichen Betrieb geben soll, würde Schulen, der Lebenshilfe und weiteren Interessengruppen sowie der Stadt für ihre Ferienspiele zur Verfügung stehen. Zielgruppe sind Menschen aus Moosburg und Umgebung, wobei man kein Konkurrenzangebot zu Freising oder Landshut schaffen möchte.

Man habe dem DAV zugesichert, "die Bebaubarkeit zu klären", sagte Dollinger in der Bürgerversammlung. Man warte derzeit auf eine Stellungnahme der Naturschutzbehörde im Landratsamt. Seiner Meinung nach "war der Zeitpunkt für eine öffentliche Vorstellung durch den Verein noch viel zu früh". So würden Erwartungen geweckt, die aus rechtlichen Gründen "möglicherweise nicht zu erfüllen sind".

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