Mitten in Freising:Namen für das schicke Kombibad

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Stadtwerke-Chef Andreas Voigt (vorn) macht beim jährlichen Anschwimmen immer so eine gute Figur, findet die Autorin. Wie wäre es also mit einem Voigt-Bad? (Foto: Marco Einfeldt) (Foto: Marco Einfeldt)

Das neue Hallen- und Freibad braucht einen aufregenden Namen.

Von Birgit Goormann-Prugger

Früher, da hat man sich einfach im Freisinger Freibad getroffen und jeder wusste, wo das war. Aber weil sich Freising jetzt so ein schickes Kombibad baut, mit Sportschwimmbecken, Saunagarten, Breitrutsche, Wasservorhang, Naturbadeteich, Strömungskanal und hast Du nicht gesehen, da braucht dieser Wellnesstempel natürlich auch einen Namen, der über die Stadtgrenze hinaus Besucher anziehen soll. "Wie soll ich heißen?", lautet das Motto des Namensgebungswettbewerbs, den die Stadtwerke aus diesem Anlass organisiere. Man kann wohl ziemlich sicher sein, dass auch der Name Korbinians-Bad eingereicht wird. Der schwebt in Freising ja sozusagen über allem. Frisinga-Bad dürfte auch genannt werden. Alles ziemlich naheliegend, erwartbar, nichts, was einen überraschen könnte.

Warum also nicht mal das Ungewöhnliche wagen? Sanktlantbad zum Beispiel. Gut, das muss man womöglich Auswärtigen erst mal erklären und ihnen die Geschichte von Bischof Lantpert erzählen, der Freising mit aufziehenden Nebelschwaden vor den Ungarn gerettet hat und der vor allem in Lerchenfeld über allem schwebt, dem Stadtteil, in dem das Kombibad gebaut wird. Hübsch wäre aber eigentlich auch Voigt-Bad, weil Freisings Stadtwerke-Chef Andreas Voigt beim jährlichen Anschwimmen immer so eine gute Figur macht und sich mutig in die Fluten stürzt, egal wie schaurig das Wetter gerade ist.

Auf unserer Rangliste ganz oben steht aber der Name Kratzer-Bad. Schließlich ist es dem Ex-CSU-Stadtrat und Anführer der legendären Bademantel-Fraktion Helmut Kratzer zu verdanken, dass das alte Freisinger Freibad überhaupt an seinem Stadtort belassen wurde und darum jetzt so großzügig erweitert werden kann. Für Nicht-Freisinger, die sich jetzt wundern: Die Bademantelfraktion war eine Gruppe überaus engagierter Freizeitschwimmer, die das Freibad am Rabenweg fußläufig, also im Bademantel, erreichen konnten und das auch so beibehalten wollten. Eine Argumentationskette, die andere nicht immer nachvollziehen konnten.

Ziemlich sicher wird auch bald die Grünen-Stadträtin Susanne Günther auf den Plan treten und im Sinne der Gendergerechtigkeit eine Frauenfigur als Namensgeberin vorschlagen. Uns fällt in diesem Zusammenhang nur Franzi-Bad ein, in Anlehnung an Franziska van Almsick. Die hat mit Freising so direkt zwar nichts zu tun, war aber Everybody's Darling, ist nachweislich eine Frau und konnte früher auch mal richtig gut schwimmen. Wenn das nicht reicht.

© SZ vom 16.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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