Landkreis Freising:Der große Hype ist vorbei

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Ein Bild aus dem Impfzentrum in Freising. Dort hat es zuletzt immer weniger Besucher gegeben. (Foto: Johannes Simon)

Die Zahl der gebuchten Impftermine ging im Landkreis zuletzt weiter zurück. Vor allem Auffrischungen sind noch gefragt.

Von Gudrun Regelein, Freising

Dass es noch eine Impflicht für ab 18-Jährige in Deutschland - wie eigentlich geplant - geben wird, ist unwahrscheinlich. Wegen mangelnder Erfolgsaussichten gaben die Befürworter um Gesundheitsminister Karl Lauterbach im Bundestag ihr Vorhaben einer allgemeinen Impfpflicht auf. Nun ist eine Impfpflicht für Menschen ab 50 Jahren im Gespräch.

In Deutschland sind Stand 5. April 76,6 Prozent der Bevölkerung einmal und 76 Prozent zweimal geimpft, ihre Drittimpfung haben 58,8 Prozent erhalten (Quelle: Robert-Koch-Institut). Im internationalen Vergleich ist die Impfquote damit relativ niedrig. Im Landkreis Freising haben bislang (Stand 4. April) 106 787 Menschen ihre erste Impfung bekommen, 106 443 ihre zweite und 83 717 ihre Auffrischungsimpfung, berichtet Robert Stangl, Pressesprecher im Landratsamt. Wie viele darunter Landkreisbürger sind, kann er aber nicht sagen, denn: "In unserer Statistik ist nicht erfasst, woher die Impflinge kommen, es können also auch Personen aus anderen Landkreisen sein."

Sicher aber ist, sagt Stangl, dass der große Hype im Landkreis vorbei sei. Zuletzt habe es im Impfzentrum - in dem während der Hochphase täglich bis zu 600 Termine angeboten wurden - deutlich weniger Besuche gegeben. Derzeit ziehe es aber wieder ein bisschen an. Das liege vielleicht an den bald beginnenden Osterferien und Reisen, die in diesen geplant seien. An diesem Dienstag beispielsweise wurden von 125 angebotenen Terminen 104 vergeben, in den Wochen zuvor waren es täglich immer deutlich weniger gewesen.

Auch Geflüchteten aus der Ukraine wurden Impfungen angeboten

In der Woche von Montag, 28. März, bis Montag, 4. April, beispielsweise habe es insgesamt nur 384 Impfungen gegeben. Vor allem Auffrischungen waren das. Mobile Teams sind derzeit in den Grundschulen im Landkreis unterwegs, um dort Kinder zu impfen. Daneben werden Pflegeeinrichtungen und Flüchtlingsunterkünfte besucht. In der Moosburger Turnhalle wurden beispielsweise auch aus der Ukraine geflüchteten Menschen die Corona-Impfung angeboten. "Die Planungen laufen, weitere dezentrale Unterkünfte mit den mobilen Teams anzufahren."

Der von der Landesregierung vorgelegte Plan zur Corona-Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege und im Gesundheitswesen wurde im Landkreis umgesetzt: Bis Ende März mussten die betroffenen Einrichtungen diese Kräfte dem Gesundheitsamt melden, die wiederum vom Gesundheitsamt angeschrieben wurden. "Wenn nun kein Attest vorgelegt wird, dass eine Corona-Impfung nicht möglich ist, und die Betroffenen sich nicht impfen lassen, dann steht ein Beschäftigungsverbot im Raum", erklärt Stangl.

Das am meisten nachgefragte Vakzin im Impfzentrum sei nach wie vor Biontech, für Moderna und Johnson& Johnson dagegen gebe es nur noch sehr selten Interessenten. "Auch der Totimpfstoff Novavax war und bleibt ein Ladenhüter", sagt Stangl. Beim Kinderimpfstoff dagegen sei die Nachfrage inzwischen komplett eingebrochen.

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