Haushalt 2023:Hohe Investitionen in das Kanalnetz

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Das Mehrgenerationenhaus in Kranzberg besteht aus zwei Wohngebäuden in Holzbauweise, einem Gemeinschaftshaus (im Hintergrund) sowie einem Technikgebäude. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Gemeinde Kranzberg will in diesem Jahr nur unbedingt Notwendiges finanzieren, trotzdem muss sie voraussichtlich ihre Rücklagen angreifen.

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Die Gemeinde Kranzberg beschränkt ihre Ausgaben in diesem Jahr auf das unbedingt Notwendige. Dennoch muss sie vermutlich in größerem Umfang auf ihre Rücklagen zurückgreifen, denn der Unterhalt von Straßen, Kanal und Kläranlage verursacht hohe Kosten. Zu Buche schlägt mit 1,7 Millionen Euro vor allem die Generalsanierung des Kanalnetzes, dies betrifft die Obere Dorfstraße und die Strecke von Ampertshausen bis Kühnhausen. Hinzu kommen Planungskosten von 185 000 Euro.

Endlich angegangen werden soll die Schaffung von Retentionsraum in Thalhausen für den Hochwasserschutz (210 000 Euro). Fällig wird in diesem Jahr zudem die Schlusszahlung für das Mehrgenerationenhaus in Höhe von 400 000 Euro. Im Gegenzug sind dafür Mieteinnahmen von 170 000 Euro einkalkuliert.

Mehrere Vorhaben sind zudem in Planung, sie sollen im kommenden Jahr umgesetzt werden. Dazu gehört die Neugestaltung des Kirchenvorplatzes in Kranzberg. Für die Planung sind 100 000 Euro berücksichtigt, für die Realisierung 2024 sind vorerst 750 000 Euro angesetzt - eine Detailplanung mit Kostenberechnung gibt es allerdings noch nicht. Die Renovierung des Leichenhauses steht ebenfalls 2024 an, Kostenpunkt 400 000 Euro.

Bei der Gewerbesteuer war 2022 ein Ausnahmejahr

Auch in die Kinderbetreuung wird die Gemeinde in den kommenden Jahren investieren. Für den Ausbau der Ganztagsbetreuung sind in diesem Jahr Planungskosten von 50 000 Euro vorgesehen, der Bau ist in der Finanzplanung bis 2026 bisher jedoch nicht berücksichtigt, deshalb ist dafür vorerst auch keine Kreditaufnahme eingeplant.

Der Verwaltungshaushalt, der die laufenden Einnahmen und Ausgaben abbildet, beträgt 2023 insgesamt 9,24 Millionen Euro, der Verwaltungshaushalt für die Investitionen 7,96 Millionen. Die Gewerbesteuereinnahmen sind mit 1,8 Millionen eher vorsichtig kalkuliert. 2022 gingen 3,44 Millionen Euro ein. Das aber ist laut Kämmerin Angelika Huber auf ein Ausnahmejahr einer Kranzberger Firma zurückzuführen. Größte und zuverlässigste Einnahmequelle ist mit 3,6 Millionen Euro weiterhin der Anteil der Gemeinde an der Einkommensteuer. Dies entspricht knapp 40 Prozent der Gesamteinnahmen des Verwaltungshaushaltes.

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Hoch sind im Gegenzug auch die Ausgaben: An den Landkreis muss die Gemeinde in diesem Jahr eine Umlage von 3,03 Millionen Euro abführen - und damit weit mehr als 2022 (2,34 Millionen). Stetig nach oben entwickeln sich die Personalkosten, obwohl Kranzberg Wert auf einen "schlanken" Personal- und Verwaltungsaufbau legt, wie es im Vorbericht zum Haushalt heißt. Dafür eingeplant sind 2,74 Millionen, das entspricht fast 30 Prozent der laufenden Ausgaben.

Durch den Bau des Mehrgenerationenhauses hat die Gemeinde 2021 einen Kredit aufgenommen, mit einer Höhe von 4,08 Millionen Euro ist er inzwischen ganz ausbezahlt. Von ihrem Sparkonto entnimmt Kranzberg 2023 voraussichtlich etwa drei Millionen Euro. Wird dieser Betrag tatsächlich benötigt, wären Ende des Jahres noch 2,8 Millionen Euro übrig. Diese werden in den Folgejahren wohl weitgehend abgebaut. Für 2022 war eigentlich eine hohe Entnahme von 4,34 Millionen Euro vorgesehen. Das Geld wurde jedoch nicht gebraucht, weil die Gewerbesteuer deutlich höher ausfiel und einige Projekte geschoben wurden.

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