Kommunalwahl in Wolfersdorf:Erblich vorbelastet und gut vernetzt

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In Wolfersdorf ist jetzt schon klar, 2020 wird es mit Anita Wölfle eine neue Bürgermeisterin geben. (Foto: Marco Einfeldt)

Anita Wölfle wir nach den Kommunalwahlen im März die neue Bürgermeisterin in der Gemeinde Wolfersdorf sein, denn sie ist die einzige Kandidatin. Auf sie wartet viel Arbeit

Von Katharina Aurich, Wolfersdorf

In Wolfersdorf geht mit den Kommunalwahlen im März 2020 eine Ära zu Ende. Denn Sebastian Mair, der seit 24 Jahren die Geschicke der Gemeinde lenkt, kandidiert nicht mehr. Vier Wahlperioden seien genug, findet der 65-Jährige. Mair kann sich beruhigt von seinem Job als Rathauschef verabschieden, denn seine Nachfolge wird Anita Wölfle, wie er von der Wählergemeinschaft Wolfersdorf, antreten. Sie ist bereits seit 24 Jahren Gemeinderätin und seit 2014 Mairs Stellvertreterin. Sie weiß, was das Amt bedeutet, da ihr Vater Anton Kaindl viele Jahre lang Wolfersdorfer Bürgermeister war, und sie kennt die Gemeinde gut. Die zweite Gruppierung, die im Gemeinderat vertreten ist, die Wählergemeinschaft Dürnhaindlfing, stellt keinen Kandidaten auf. Als erstes großes Projekt wird Wölfle für das neue Baugebiet "Wolfersdorf Süd-West", dessen Planung bereits begonnen wurde, verantwortlich sein. Dafür werden nun der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan erstellt. Denn auch im ländlichen Wolfersdorf, von dem man Freising mit dem Auto in 15 Minuten erreicht, ist die Nachfrage nach Bauland ungebrochen groß.

Aber auch in Sachen Gewerbegebiet tut sich etwas in der Gemeinde, denn ein Unternehmer möchte sich in Badendorf vergrößern. Noch ganz am Anfang stehen die Planungen für ein neues Feuerwehrhaus in Jägersdorf. Die Kosten werden im Moment auf 560 000 Euro geschätzt, schwer zu stemmen für eine so kleine Kommune. Aber die Feuerwehrleute wollen viele Arbeiten selbst erledigen und damit die Ausgaben verringern. Außerdem wird die Kommune dafür voraussichtlich staatliche Zuschüsse erhalten. Wie überall investiert auch die Gemeinde Wolfersdorf in ihre Straßen, vor allem in die Verbindungsstraßen zwischen den Ortsteilen. Als nächstes ist die Ruhpalzinger Straße an der Reihe. 2020 werden die Planungsleistungen dafür ausgeschrieben werden und 2021 soll dann gebaut werden. Auf Anita Wölfle wartet eine Menge Arbeit. Da sie in der Gemeinde sehr gut vernetzt ist, auch mit den neuen Gemeinderäten sicher konstruktiv zusammenarbeiten wird und in Fachfragen auf die Kompetenz der Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft setzt, blickt sie aber optimistisch nach vorne.

Anita Wölfle will als Bürgermeisterin die vorhandene Infrastruktur der Gemeinde gut in Schuss halten und wenn nötig ausbauen. Dazu zählen die Straßen, Kanäle, der Kindergarten, die Grundschule und natürlich die Straßen und Wege. Wichtig ist ihr zudem eine gute Kinderbetreuung, dafür sollen in Zukunft die vorhandenen Einrichtungen erweitert werden. Sie setzt auf ein "gesundes Bevölkerungswachstum," die Erschließung neuer Baugebiete bleibe auch weiterhin ein wichtiges Thema, betont sie. Allerdings wird die neue Rathauschefin mit den Finanzen vorsichtig kalkulieren müssen, denn die Kommune mit ihren rund 2500 Einwohnern hat im vergangenen Jahr mehrere Millionen Euro in die Sanierung von Straßen und Abwasserkanälen gesteckt und verfügt jetzt noch über knapp eine halbe Million Euro an Rücklagen.

© SZ vom 31.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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