Kommunalwahl in Au:Prügl unternimmt zweiten Anlauf

Lesezeit: 2 min

Grüne Offene Liste nominiert ihre Bürgermeisterkandidatin und will mehr Sitze erobern

Von Peter Becker, Au

"Barbara Prügl - eine gute Stimme für Au", unter diesem Motto zieht die Bürgermeisterkandidatin der Grünen Offenen Liste (GOL) Au in den Wahlkampf der Marktgemeinde. Bekannt ist schon seit dem Frühjahr, dass die Gemeinderätin einen neuen Anlauf unternimmt, das Rathaus zu erobern. Am Donnerstagabend ist sie offiziell zur Bürgermeisterkandidatin gewählt worden. Zuvor präsentierte die GOL ihre Liste für den Marktgemeinderat.

Barbara Prügl hat es sich nicht leicht gemacht, mit ihrer Entscheidung noch einmal zu kandidieren. Der Euphorie nach dem Einzug in den Marktrat folgte ihren Worten zufolge erst einmal Ernüchterung. "Die erste Zeit war sehr unangenehm", berichtete sie in der Aufstellungsversammlung über ihre Erfahrungen. "Wir sind auf die CSU und die Freien Wähler zugegangen, aber es war nichts zu machen." Ihren Worten zufolge herrschte ein aggressiver Ton. Für eine Beruhigung sorgte erst eine Aussprache unter den Fraktionssprechern.

Nach einer gewissen Zeit des Nachdenkens besann sich Barbara Prügl, die selbst aus einer Bürgermeisterfamilie aus Obernzell bei Passau stammt, einen weiteren Anlauf zu unternehmen. In ihr reifte der Entschluss, "die erste Frau in Au zu sein, die zum zweiten Mal gegen einen amtierenden Bürgermeister kandidiert". Der machte ihr jedoch einen Strich durch die Rechnung.

Karl Ecker hatte Ende August bekannt gegeben, dass er seinen Sitz im Rathaus nicht mehr verteidigen werde. Stattdessen muss sich Barbara Prügl mit Hans Sailer von den Freien Wählern messen. Der ist allerdings offiziell noch nicht nominiert. "Mir geht es um Au, ich will was bewegen", schilderte Barbara Prügl ihre Motivation. "Ich will in Au das Gestalten erwecken."

Sie könne mit allen Leuten reden und Menschen begeistern, sagte Barbara Prügl, das sei ihre Stärke. Respekt müsse man sich allerdings erst erwerben. Sie lebe eine gepflegte Streitkultur, sei aber konsensfähig. Dazu gehöre auch, gegenüber Leuten sachlich zu bleiben, die sie nicht gewählt hätten. Die Auer Bürgermeisterkandidatin der Grünen Offenen Liste versprach, sie werde sich an den Beschluss des Marktgemeinderats halten, gegen das geplante Windrad bei Haslach zu klagen. Persönlich ist sie für die Nutzung der Windkraft. Als erste Amtshandlung, versprach Barbara Prügl im Falle ihres Wahlsieges, werde sie als Bürgerservice eine E-Mail-Adresse im Rathaus einrichten lassen, unter der Auer Bürger ihre Anliegen äußern können. Wichtig sei ihr auch ein Ortsentwicklungskonzept, um zu sehen, wie sich die Marktgemeinde Au mittelfristig solle.

Unter den 18 Kandidaten für den Auer Markrat befinden sich in Barbara Prügl, Michael Hagl, Klaus Stuhlreiter und Michael Altmann vier, die bereits im aktuellen Gremium Erfahrungen sammeln konnten. Michael Hagl resümierte für sich, dass in Au in den vergangenen Jahren zu wenig passiert sei. "Wir sind Getriebene", sagte er angesichts der vielen Bauanträge. Das seien keine guten Voraussetzungen. Er will wissen, wo die Marktgemeinde im Jahr 2040 stehen soll. Großes Ziel der GOL ist es, in Barbara Prügl im Jahr 2020 nicht nur die Bürgermeisterin zu stellen, sondern zusätzliche Plätze im Marktrat zu erobern.

© SZ vom 30.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: