Kirchbergers Woche:So genau geht's nicht

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(Foto: sz)

Wann der heilige Korbinian nach Freising kam, weiß niemand so recht. Warum das Jubiläum nicht um ein Jahr verschieben? Dann wären bis dahin alle Baustellen verschwunden.

Kolumne von Johann Kirchberger, Freising

Heuer soll groß gefeiert werden, wonach ungefähr vor 1300 Jahren ein französischer Eremit namens Korbinian nach Freising gekommen ist, um hier im Auftrag des Papstes einen Bischofssitz zu errichten. Ganz genau lässt sich allerdings nicht sagen, in welchem Jahr das gewesen sein soll, hat neulich Stadtarchivar Florian Notter in einem Beitrag für den Fink geschrieben, und der muss es wissen. Nach bisherigen Erkenntnissen soll Korbinian in der Zeit von 716 bis 725 angekommen sein. Die Festlegung auf das Jahr 724 sei erst in der Barockzeit durch den damaligen Freisinger Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck erfolgt. Der feierte nämlich 1724 sein 50. Priesterjubiläum und wollte das, ganz im Sinne der fürstlichen Selbstdarstellung, so Notter, zusammen mit dem Bistumsmillennium tun, quasi in Augenhöhe zum Fundator, dem heiligen Korbinian. Und als passende Geschenke zum großen Fest präsentierte Eckher die Neugestaltung der Domkirche durch die Brüder Asam sowie das zweibändige Geschichtswerk "Historia Frisingensis" von Carl Meichelbeck.

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Als Korbinian vor 1300 Jahren nach Freising kam, herrschten die Agilolfinger und Bayern war auf dem Weg, ein mächtiges Königreich zu werden. Wie es dazu kam und warum dann doch nichts daraus wurde, erfährt man in der Ausstellung "Tassilo, Korbinian und der Bär - Bayern im frühen Mittelalter" im Freisinger Diözesanmuseum.

Von Birgit Goormann-Prugger

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