Anmeldungen für das neue Kita-Jahr:Die Lage entspannt sich etwas

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In vielen Gemeinden im Landkreis Freising bekommen alle angemeldeten Kinder auch einen Platz. Aber nicht überall sind die Planungen abgeschlossen.

Von Gudrun Regelein, Freising

Die Anmeldung für das neue Kindergartenjahr 2021/2022 ist gelaufen - und im Gegensatz zu den Vorjahren hat sich in vielen Gemeinden die Situation etwas entspannt. Dort konnten alle angemeldeten Kinder einen Platz bekommen. Die Planungen aber sind nicht überall abgeschlossen, in der Stadt Freising beispielsweise müssen sich die Eltern noch bis Anfang Mai gedulden.

Freising rechnet noch

Ob die in den städtischen Kitas angemeldeten Kinder alle untergebracht werden können, kann Freisings Hauptamtsleiter Rupert Widmann derzeit nicht sagen. Etwa 1130 Kinder werden von September an einen der begehrten Plätze bekommen, so viele nämlich bieten die Einrichtungen mit der Stadt Freising als Träger. Ob es aber - wie in den Vorjahren - wieder eine lange Warteliste geben wird, ist noch ungewiss. "Momentan laufen noch die Abstimmungen zwischen den Einrichtungen, so wird geklärt, welches Kind welche Einrichtung und welche Gruppe besucht", erklärt Widmann. Zudem gebe es häufig Mehrfachanmeldungen, auch das müsse noch abgeklärt werden. Großes Problem beim Thema Kinderbetreuung sei nach wie vor die angespannte Personallage, die durch die Corona-Krise noch verschärft werde, berichtet Widmann. Denn schwangere Frauen bekämen als Schutzmaßnahme ein Beschäftigungsverbot. "Bislang können wir die Situation aber noch händeln." Allerdings gelingt es nicht immer, jede Gruppe mit einer dritten pädagogischen Kraft auszustatten. Momentan arbeiten 15 Einrichtungsleiterinnen, 15 Stellvertreterinnen, 74 pädagogische Fachkräfte, 50 pädagogische Ergänzungskräfte und 21 Praktikantinnen in den 15 städtischen Kitas mit insgesamt 52 Gruppen. 25 der Beschäftigten sind derzeit im Mutterschutz beziehungsweise in Elternzeit - also ein relativ hoher Anteil. Um Kräfte zu binden beziehungsweise neue zu finden, zahlt die Stadt als freiwillige Leistung eine Zulage: Monatlich 270 Euro plus 50 Euro für jedes Kind bekommen die Kita-Kräfte gezahlt. Auch sonst zeige man sich sehr flexibel, versuche beispielsweise auf Wünsche bei den Arbeitszeiten einzugehen. Um die anhaltenden Nachfrage nach Plätzen erfüllen zu können, sind verschiedene Projekte am Laufen: So wird die Kita Sonnenschein erweitert, dort wird in diesem Herbst eine neue Gruppe eröffnet. Zudem wird an der Kreuzung Jagdstraße und Moosstraße eine Kita mit drei Krippen- und drei Kindergarten-Gruppen entstehen - voraussichtlich im Herbst 2022 wird diese fertig sein. Im Frühjahr 2023 dann soll die Kita an der Angerstraße mit jeweils zwei Krippen-, Kindergarten- und Hortgruppen eröffnen.

Moosburg ist bereit

Auch in Moosburg sind die Planungen für das kommende Kindergarten-Jahr noch nicht abgeschlossen, berichtet Sachgebietsleiter Aicke Morgenstern. Eine Warteliste werde es zwar wahrscheinlich auch in diesem Jahr geben, allerdings mit weitaus weniger Kindern als in den Vorjahren - damals waren es etwa 100. Demnächst werde nämlich der neue Naturkindergarten, der 40 Plätze bietet, eröffnet. Auch gebe es im St. Pius-Kindergarten bald wieder eine vierte Gruppe, für diese wurde inzwischen das notwendige Personal gefunden und zehn zusätzliche Kinder können in dem Kindergarten an der Hodschager Straße aufgenommen werden. "Es passiert einiges bei uns", sagt Morgenstern. Das aber sei dringend notwendig, denn es gebe einen "unglaublichen Zuzug". Einfacher werde es auch in Moosburg durch die angespannte Personalsituation nicht, sagt er. Trotz einer steuerfreien Zulage in Höhe von 44 Euro für alle städtischen Mitarbeiter sei es sehr schwierig, neue Kräfte zu finden. "Der Arbeitsmarkt ist leergefegt."

Langenbach ist ausgebucht

In der Gemeinde Langenbach werden die Kitas im neuen Jahr wieder sehr gut ausgebucht sein, sagt Geschäftsleiter Bernhard Götz. Aber zumindest biete in einer Außenstelle des "Mooshäusl" eine Naturgruppe zwölf zusätzliche Plätze an. "Ich hoffe, dass alle angemeldeten Kinder einen Platz bekommen, versprechen kann ich das aber nicht." Denn auch hier sind die Planungen noch nicht ganz abgeschlossen. Personalprobleme gibt es in Langenbach zumindest nicht, alle frei werdenden Stellen können nachbesetzt werden - ohne, dass eine Zulage gezahlt wird. In Attenkirchen werden alle angemeldeten Kinder im Gemeindekindergarten einen Platz bekommen, berichtet Leiterin Silke Lemke. 125 Plätze gibt es in Kindergarten und Krippe, die sind auch fast alle belegt. Nicht ganz so positiv schaut es dagegen bei der Personalsituation aus, die gestalte sich mühsam. Attenkirchen dürfe die Ballungsraumzulage nicht zahlen und das mache sich bemerkbar, sagt Lemke. Derzeit unterstützen Drittkräfte ohne pädagogische Ausbildung die Erzieherinnen.

Marzling ist gerüstet

Gut schaut es dagegen in Marzling aus, beim Personal sei man momentan im "grünen Bereich". "Das zeigt, dass wir einen guten Ruf haben", sagt Bürgermeister Martin Ernst. Auch alle angemeldeten Kinder konnten einen Platz bekommen. Die Reserven aber seien nun nicht mehr groß. In Hallbergmoos werden auch alle Kinder mit einem Rechtsanspruch eine der zahlreichen Einrichtungen besuchen können. Noch gibt es knapp 20 freie Plätze, berichtet Geschäftsleiterin Julia Hollmer. "Wir sind eine junge und familienfreundliche Gemeinde - wir legen großen Wert auf die Kinderbetreuung." Qualifiziertes und gutes Personal zu haben, gehöre dazu. Und davon habe man zumindest derzeit auch ausreichend - dem könne man als "Goodie" eine Zulage anbieten.

© SZ vom 16.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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