Sanierung des Asamgebäudes:Es wird nochmal teurer

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Das Asamgebäude wurde zwischen 1696 und 1750 unter Fürstbischof Eckher von Kapfing und Lichteneck errichtet. Das ist lange her und die Sanierung ist darum ein ziemlich teures Großprojekt. Mittlerweile ist man bei 59 Millionen Euro. (Foto: Andreas Gebert)

Der Finanzausschuss des Stadtrats stimmt einer Kostensteigerung in Höhe von 3,76 Millionen Euro bei der laufenden Sanierung des Asamkomplexes zu. Die Gesamtsumme beläuft sich nun auf 51,85 Millionen Euro.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Zähneknirschend haben die Mitglieder des Finanzausschusses der Stadt Freising am Montag die Kostensteigerung in Höhe von 3,76 Millionen Euro bei der laufenden Sanierung des Asamkomplexes durchgewunken. Nach aktuellem Stand werden die Baukosten für das Prestigeprojekt der Stadt jetzt mit 51,85 Millionen Euro angegeben. Mit der Gesamtfertigstellung rechnet man derzeit in der zweiten Hälfte des Jahres 2022. Der Punkt wird auch noch einmal dem Stadtrat vorgelegt.

Für die Kostensteigerung gibt es nach Aussagen des verantwortlichen Architekten Konrad Wollmann und der Verwaltung mehrere Gründe. Einer davon sei der Umstand, dass im Bereich der unter Denkmalschutz stehenden Dachstühle ein deutliches größeres Schadensbild aufgetaucht sei, als dies vor Beginn der Sanierungsarbeiten zu erkennen gewesen sei. Deutlich mehr Holzbauteile seien von Schädlingen befallen und hätten ausgetauscht werden müssen. Insbesondere im unteren Bereich der Dachstühle habe es außerdem viele Schäden durch Feuchtigkeit gegeben. An mehreren Stellen über der "Asamdecke" im Westflügel des Traktes sei von einem Sachverständigen für Holzschutz zudem Hausschwammbefall festgestellt worden.

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Größter Posten ist der notwendige Einbau einer flächendeckenden Drainageleitung und einer Betondecke

Auch die zusätzliche Ausgaben für den generationsübergreifenden Treffpunkt "Dasama" im Asamgebäude und bereits jetzt notwendige Installationen im Gastronomiebereich würden die Kosten erhöhen. Zum Zeitpunkt der ersten Kostenrechnung sei zudem nicht absehbar gewesen, dass die Baupreissteigerungen von Jahr zu Jahr so hoch sein würden wie dies gegenwärtig auch noch sei. Die anhaltende Hochkonjunkturphase erhöhe die Gesamtbaukosten stärker als erwartet. Größter Posten sei jedoch der notwendige Einbau der flächendeckenden Drainageleitung und einer Betondecke im Südflügel, um im Erdgeschoß dauerhaft trockene Räume zu erhalten. Untersuchungen, so der Architekt, hätten ergeben, dass zum einen "Schichtenwasser", das bei Starkregenereignissen anfalle, abgeleitet werden und zum anderen verhindert werden müsse, dass Wasser aus der Moosach durch die Außenwand und das Ziegelfundament unter die neuen Betonbodenplatten gedrückt werde.

Insbesondere Grünen-Stadtrat Sebastian Habermeyer, selbst Architekt, wollte die Kostensteigerung nicht einfach so hinnehmen und fragte nach. Wissen wollte er zu Beispiel, warum der Zustand der Dachbalken nicht schon bei den Voruntersuchungen klar gewesen sei. Stadtrat Rudolf Schwaiger fasste das Dilemma, in dem die Stadt bei dem Asamsanierung steckt, dann folgendermaßen zusammen: "Wir werden das bauen, koste es, was wolle. Und selbst wenn es zehn Millionen Euro teurer wird, werden wir nicht sagen, so jetzt hören wir auf". Schwaiger bat jedoch darum, bis zur nächsten Stadtratssitzung zumindest darzulegen, für welche Teilprojekte es Zuschüsse gebe und in welcher Höhe. Dem will man nachkommen, soweit dies zum jetzigen Zeitpunkt schon möglich ist.

© SZ vom 16.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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