Hallertau:Ein Forum für das Besondere

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Das "Haus der Hallertau" hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, hier die beiden Betreiber der Plattform, Gunnar Kollin (l.) und Johann Englmüller. (Foto: Johann Englmüller)

Die Plattform "Haus der Hallertau" ist weiter gewachsen und zählt inzwischen 160 Mitgliedsbetriebe. Präsentieren können sich auf der Website und in den sozialen Medien Kunsthandwerker, Künstler, Manufakturen und Landwirte.

Das "Haus der Hallertau" ist in den vergangenen fünf Jahren enorm gewachsen. Aus einer Blockhütte ist sozusagen ein Mehrfamilienhaus geworden. 160 Betriebe versammelt die Online-Plattform mittlerweile unter ihrem Dach, allein im vergangenen Jahr sind 40 neue dazu gekommen. Sie stammen aus den Bereichen Landwirtschaft und Kunsthandwerk. Auch Künstler und neuerdings Musiker, Gastronomen und Hoteliers sind dabei, ebenso kleine Manufakturen. Angefangen hatte alles 2019 mit zwölf Mitgliedern.

Das "Haus der Hallertau" will das "Kleine-Feine, das Versteckte in der Region" zeigen, wie Johann Englmüller erklärt. Er hat das Forum gemeinsam mit Gunnar Kollin aus einer "Schnapsidee" heraus angestoßen. Mitmachen können Betriebe aus den vier Hallertau-Landkreisen Freising, Pfaffenhofen, Kelheim und Landshut. Der Umriss wird großzügig gefasst, auch Produzenten aus Neufahrn oder Landshut sind vertreten.

Ziel ist laut Englmüller eine Vernetzung der Anbieter, die Plattform erlaubt aber auch, sich zu präsentieren. Wesentlicher Gesichtspunkt für die beiden Initiatoren, das Forum ins Leben zu rufen: Sie wollten die Einheimischen wieder mehr dazu bringen, regionale Produkte zu kaufen und Ausflüge in der Holledau zu machen. "Dadurch wollen wir nicht nur die heimische Wirtschaft fördern, sondern natürlich auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten", sagt Englmüller.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher finden im "Haus der Hallertau" landwirtschaftliche Betriebe, die ihre Erzeugnisse direkt vermarkten, Chocolatiers, Brauereien, Kaffeeröster, Seifenproduzenten und Goldschmiede. Wer auf der Suche nach Geschenkideen ist, entdeckt Ungewöhnliches wie Taschen oder Geldbeutel aus Kuhfell oder Upcycling-Produkte, selbst gefertigte Teddybären oder Hopfenbilder. Es ist ein Schaufenster kreativer Menschen aus der Hallertau - und selbst Einheimische werden das ein oder andere Neue entdecken.

Klempner, Ärzte oder Nagelstudios werden nicht aufgenommen

Die Palette der Anbieter ist groß, im Fokus steht aber immer das Besondere. Klempner, Ärzte oder Nagelstudios werde man auch künftig nicht aufnehmen, betont Englmüller. Ein allgemeines Werbeforum ist die Website also nicht. Präsent ist das "Haus der Hallertau" auch in den sozialen Medien. Englmüller kündigt dort aktuelle Aktionen an wie einen Tag der offenen Tür, Workshops oder Schlachttage von Direktvermarktern. Einmal im Jahr können sich die Betriebe bei einer kleinen Messe präsentieren.

Als Ausflugsziel ist die Hallertau noch ein Geheimtipp, hier die Kapelle Maria Hilf, die mitten im Buchenwald bei Haarbach in der Marktgemeinde Au liegt. (Foto: Marco Einfeldt)

Auch einige Ausflugstipps wie den Hopfenwanderweg finden Interessierte auf der Website. Trotz ihrer zentralen Lage und dem klangvollen Namen als größtes Hopfenanbaugebiet sei die Hallertau als Urlaubs- und Ausflugsregion immer noch ein Geheimtipp, sagt Englmüller.

Die Resonanz der Mitgliedsbetriebe beschreibt er als sehr positiv. Das zeige sich auch daran, dass kaum einer abspringe. Allerdings fliegen Neumitglieder den Hausherren nicht zu. Er betreibe regelmäßig Akquise, recherchiere im Internet, schreibe Betriebe an und spreche mit den Inhabern, sagt Englmüller.

Die Gewinnabsicht steht bei den Betreibern nicht im Vordergrund

Dass so viele mitmachen, dürfte auch am günstigen Beitrag liegen. 50 Euro kostet die Mitgliedschaft im Jahr. Würde man den Preis verlangen, den man eigentlich für die Arbeit ansetzen müsste, wäre der Betrag deutlich höher, sagt der Betreiber. Andere Plattformen forderten 200 Euro und mehr. Das aber würde den Teilnehmer-Kreis deutlich einschränken und man wolle ja gerade die kleinen Produzenten ansprechen. Das funktioniere, weil beim "Haus der Hallertau" die Gewinnabsicht nicht im Vordergrund stehe. Anfang des Jahres war der Mitgliedsbeitrag sogar um 20 Euro reduziert worden, weil es künftig keine gedruckte Broschüre mehr gibt. Sie wäre inzwischen einfach zu dick, die Kosten dafür wären zu hoch, erklärt Englmüller.

Das "Haus der Hallertau" erreicht nach seinen Worten in den sozialen Medien jährlich über 80 000 Leser in den vier Landkreisen. In über 30 Facebookgruppen in der Hallertau mache man die Nutzerinnen und Nutzer auf Events der Mitgliedsbetriebe aufmerksam. Das alles sei eine "große Erfolgsgeschichte".

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