Asyl:Neuanfang im Landkreis Freising

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Viele Flüchtlinge kamen 2015 per Zug oder zu Fuß über die österreichisch-deutsche Grenze nach Bayern. (Foto: imago/Jürgen Ritter)

Sie leben seit 2015 im Landkreis und versuchen Fuß zu fassen: Hier erzählen fünf junge Flüchtlinge, teils anonym, von ihrer Flucht, ihrem Alltag, ihren Perspektiven und den Schwierigkeiten der Integration.

Von Aladdin Almasri und Clara Lipkowski, Landkreis

Als Saad Aljafry 2015 aus Zaxo im Norden des irakischen Kurdengebiets nach Deutschland aufbrach, wusste er nicht, was ihn erwartet. Er verließ seine Eltern, die im gleichnamigen Flüchtlingscamp blieben. In das Camp war er 2014 mit seiner Familie vor dem IS geflohen. Die Terrormiliz hatte die Provinz um Mossul eingenommen und viele Familien, darunter auch die Aljafrys, die den Jesiden angehören, zur Flucht gezwungen.

Noch im Flüchtlingscamp hatte Aljafry für "Save the Children", eine internationale Kinderhilfsorganisation, gearbeitet. Er spielte mit traumatisierten Kindern, half ihnen bei den Hausaufgaben. Aber er sah keine Hoffnung für seine eigene Zukunft. Mitte 2015 brach er auf, mit zwei Brüdern und seiner Zwillingsschwester Saada, das Ziel war Deutschland, immer über Land, immer entlang der Balkanroute. Heute lebt ein Bruder in Köln, ein anderer in München mit Saada. Saad wohnt in Hallbergmoos in einem Haus des Jugendwerks Birkeneck, einer Unterkunft für Jugendliche, die ohne ihre Eltern leben.

In einem Stück von Kafka spielte er einen 17-Jährigen, der in der Nachkriegszeit von Deutschland nach Amerika flieht

Saad ist 19 Jahre alt und spricht fast fließend Deutsch. Obwohl er sich in den ersten Monaten in Deutschland und Bayern noch sehr einsam gefühlt hat, ist er inzwischen angekommen, seit September macht er eine Ausbildung zum Elektriker. Eines Tages kam der Hallbergmooser Theaterregisseur Thomas Goerge in das Haus und fragte, wer Lust habe, in einem seiner Stücke mitzuspielen. Saad sagte sofort zu. Er sah in dem Stück eine Möglichkeit, sich selbst mit seiner Geschichte in seiner neuen Welt auszudrücken. Er habe nie geschauspielert, weil Theater im Irak nur in größeren Städten wie Mossul oder Bagdad existierte. Dann übernahm er in einem Stück nach dem Ring der Nibelungen die Rolle des Fasolt. In einem zweiten Stück nach Franz Kafka spielte er Karl, einen 17-Jährigen, der in der Nachkriegszeit von Deutschland nach Amerika flieht. Zweimal traten sie in Freising auf, außerdem in München. Das Spielen, sagt Saad, habe ihm eine Tür zu etwas Unbekanntem geöffnet.

Einmal in der Woche ist er bei der Freiwilligen Feuerwehr Goldach, er will dort lernen, wie man Menschen rettet. Seit Januar geht er zu Vorträgen über das Universum und in die Münchner Volkssternwarte, auf die er im Internet gestoßen ist. Die Ausbildung und die Hobbys haben ihm geholfen, Deutsch zu lernen und Freunde zu finden. Das half ihm auch, seine Ängste zu überwinden, die er anfangs in der Fremde hatte.

Irgendwann habe er verstanden, dass in Deutschland Vetternwirtschaft bei Weitem nicht so ausgeprägt ist, wie im Irak, wo nur überleben kann, wer das nötige Geld und die Kontakte hat. Arme hätten keine Stimme in der Gesellschaft, sagt Saad, "sie bleiben immer arm". Dort sieht er keine Zukunft für sich. Er möchte in Deutschland bleiben, auch weil er hier viele Hobbys haben darf. Es bedeute ihm viel, nicht ständig beschränkt zu werden, durch fehlende Strukturen oder Verbote der Autorität. Trotz allem, sagt er, seine Familie, die noch im Irak ist, vermisse er jeden Tag.

Übersetzung aus dem Englischen: clli

Das erste Mal betrat Mohammed Jafari deutschen Boden, als er aus einem Lastwagen stieg. Der Fahrer hatte ihn und ein paar Landsleute von Österreich nach Passau gebracht. Kurze Zeit später nahm man in einer Meldestelle seine Fingerabdrücke ab. Es ging mit dem Zug weiter. "Wir haben nicht entschieden, wohin es ging", sagt der 22-Jährige, das machten die Behörden. Er kam nach München und wurde von dort in die Steinkaserne nach Freising verlegt, jetzt wohnt er in einem Zweierzimmer in der Katharina-Mair-Straße und teilt sich mit fünf anderen Küche und Gemeinschaftsraum. "Ich suche einen Ausbildungsplatz", sagt er. Aber viel größere Sorgen bereite ihm der noch ausstehende Gerichtstermin.

Afghanistan gilt als sicheres Herkunftsland. Das bedeutet für etwa 50 Prozent der afghanischen Asylbewerber, dass sie einen Abschiebebescheid bekommen. Mohammed ebenfalls, nach etwa sieben Monaten in Deutschland kam der Brief. Er klagte, das Verfahren wurde neu aufgerollt. Seit Wochen wartet er auf einen Termin am Amtsgericht. Über allem steht für ihn das "Ob". Ob er bleiben darf.

Rebellen bedrohten Mohammed und seinem Bruder

In Afghanistan haben Mohammed und sein Bruder in einem Kleinbus Dorfbewohner oder Waren von einem Ort zum anderen gefahren. "Die Taliban haben meine Schule kaputt gemacht, deswegen fing ich an zu arbeiten." Etwa 20 Kilometer seien sie gefahren, oft täglich, mal mit medizinischen Produkten, mal mit militärischen, welche genau, wisse er nicht. Aber immer hätten sie einen Ort passieren müssen, den islamistische Rebellen kontrollierten. "Sie haben uns angehalten und gesagt, wir dürften nie wieder hier fahren. Wahrscheinlich, weil wir Waren für das Militär dabei hatten. Aber das war unsere normale Arbeit." Also fuhren sie wieder. "Dann haben sie uns gestoppt, ins Gefängnis gebracht, Fotos von uns gemacht und gesagt: "Wenn wir euch in dieser Gegend noch einmal sehen, bringen wir euch um."

In Freising ist Mohammed nun im Wartemodus. Während das Verfahren läuft, versucht er sich abzulenken, geht zum Fitness, spielt Volleyball. Außerdem jobbt er in einem Fastfood-Restaurant, denn seit fast einem Jahr erhält er kein Geld mehr vom Landratsamt. Arbeiten darf er, weil er seine Identität mit einer Tazkira nachweisen konnte. Er hat Praktika beim Friseur und Metzger gemacht. "Aber ich möchte Berufskraftfahrer werden", sagt er. Wie daheim in Afghanistan.

Sophia Atrel ( Name geändert) empfängt den Besuch in ihrer Dachgeschosswohnung herzlich. Sie serviert starken äthiopischen Kaffee. Schnell kommt man ins Gespräch und schnell ist man bei ihrer Flucht, die sie noch heute beschäftigt, nach vier Jahren in Deutschland. Sie erinnert sich, wie sie aus Eritrea floh, erst zu Fuß nach Äthiopien, dann in den Sudan, dann in der afrikanischen Wüste auf der Ladefläche eines Pick-Ups Richtung Libyen, eingezwängt zwischen rund 20 anderen Flüchtlingen, unter ihnen Kinder. "Wir hatten sehr großen Durst. Irgendwann haben manche Benzin getrunken." An der libyschen Küste stieg sie auf ein Boot von einem Schlepper, völlig überfüllt sei es gewesen. Noch auf dem Wasser mussten sie in ein größeres Boot umsteigen, dieses lief mit Wasser voll. Erst die italienische Küstenwache rettete sie.

Ihr Ziel sei eigentlich Großbritannien gewesen. "Ich liebe den englischen Fußball", sagt sie, schon in ihrem Heimatdorf in Eritrea, Senafe, habe sie die Spiele britischer Fußballer am Fernseher verfolgt. Aber natürlich habe sie auch wegen der Sprache dorthin gewollt, schiebt sie hinterher. Englisch konnte sie schon, die Lehrer ihrer Schule waren indisch und unterrichteten auf Englisch. In Bayern aber wurden ihre Daten erfasst, also blieb sie.

"Entweder du hast gute Noten oder du musst zum Militär"

In Eritrea, so schildert sie es, gebe es für Jugendliche nur zwei Möglichkeiten: "Entweder du bist gut in der Schule und kannst danach studieren. Oder deine Noten sind schlecht, dann musst du zum Militär." Das bedeute nicht nur ein, zwei Jahre Dienst an der Waffe, sondern ein Leben lang dem Militär zur Verfügung zu stehen. "Ich wollte lernen, nicht schießen." Im nördlichen Landkreis, wo sie jetzt lebt, bereite ihr vor allem die Bürokratie Sorgen. Ständig kämen Formulare, die sie ausfüllen müsse, sagt sie. Um Ärger mit den Behörden zu vermeiden, will sie nicht, dass ein Zeitungstext ihre echte Identität verrät.

"Hanebüchen" sei der Umgang der Ämter mit vielen Flüchtlingen, meint ein Asylhelfer, der mit Sophia Atrel in engem Kontakt steht und unerkannt bleiben will. Selbst er als Muttersprachler verstehe er viele Formulierungen der Schreiben nicht. Grotesk auch eine Altersuntersuchung, die das Jugendamt nach Sophias Ankunft Ende 2014 angeordnet hatte. Sie war damals 17, sagt sie. Das Amt hatte Zweifel, ordnete eine Altersuntersuchung an - und erklärte sie anschließend für volljährig.

Im Schreiben des Amts, das der SZ vorliegt, steht die Begründung der Sozialpädagogen, die mit ihr gesprochen hatten: "Sie hat mehrere Stirn- und Halsfalten." Und: Bei der Frage, ob sie verheiratet sei, habe sie schlicht mit Nein geantwortet, "weder wirkte sie schüchtern noch kicherte sie", was die übliche Reaktion von Jugendlichen auf diese Frage sei. Der Helfer hält dagegen: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge müssten in Häusern mit sozialpädagogischer Betreuung untergebracht werden. "Das ist teurer als Unterkünfte für Erwachsene. Also haben sie sie volljährig gemacht." Sophia resignierte, hörte auf, die Behörden vom Gegenteil überzeugen zu wollen. "Ich wollte mich auf das Lernen konzentrieren". Sie schaffte den Hauptschulabschluss. Heute ist sie 21, ganz offiziell. Post von Ämtern kommt noch etwa einmal pro Woche. Aber irgendwie habe sie es immer geschafft. Seit September macht sie eine medizinische Ausbildung, und ihre Noten, sagt sie, würden jetzt auch besser.

Abu Nabil ( Name geändert) weiß nicht so recht, wo er anfangen soll. Der 30-jährige Palästinenser lebt seit Ende 2015 in Bayern. Er trägt eine schwarze Kappe mit der Aufschrift "Brooklyn", eine schwarze Weste und dunkle Jeans. Er sitzt in einem Café. Es soll um seine Flucht gehen und sein neues Leben im Landkreis Freising. Er spricht kaum Deutsch, ein Bekannter übersetzt aus dem Arabischen.

Nabil breitet die Arme aus und schaut sein Gegenüber an. "Ich verstehe nicht, warum der Gaza-Streifen in Deutschland ein sicheres Herkunftsland ist. Wir haben fast alle zwei Jahre Krieg. Die Menschen sind eingeschlossen, es gibt nichts zu tun. Wir sterben dort langsam." Weil er Ärger mit europäischen Behörden hatte, will er nicht mit echtem Namen in der Zeitung erscheinen. In Eching lebt er mit vier jungen Männern in einem Zimmer. "Ich fühle mich, als wären wir Tiere, als würde ich unter Schafen leben." Es ist die vierte Unterkunft, in die er verlegt wurde.

In Gaza hat Nabil eine Ausbildung zum Dekorationsfachmann gemacht und zehn Jahre gearbeitet. Bis er vor der Gewalt in seinem Heimatland floh. Er stieg in einen Tunnel und kam in Ägypten wieder heraus. Dann fuhr er mit Landsleuten per Auto bis zur Küste, mit dem Boot über das Mittelmeer und mit dem Zug bis Rosenheim. Dort stoppten ihn Polizisten, so schildert er es. Sie nahmen Fingerabdrücke, schickten ihn ins "Zentralcamp" nach München, die Bayernkaserne. Später kam er zur Aidenbachstraße, dann nach Hallbergmoos. Und jetzt Eching. Er fing an, Deutsch zu lernen, brach mehrfach ab, weil er umziehen musste. Als eine Amtsmitarbeiterin ihn Hallbergmoos aufforderte, sein Zimmer zu räumen, weigerte er sich. "Ich habe geschrien: Ich will hier nicht weg! Ich habe Papiere rumgeworfen, einen Tisch umgestoßen." Die Frau habe erwidert: "Dann geh' doch zurück in dein Land."

In Österreich saß Nabil im Gefängnis

Lange tingelte er rum, fuhr nach Österreich, wurde verhaftet, kam ins Gefängnis, 46 Tage, wie er sagt, weil er nicht hätte ausreisen dürfen. Man brachte ihn zurück nach Deutschland. Er fuhr wieder über die Grenze, diesmal in die Schweiz, dort setzte man ihn ins Flugzeug zurück nach München. Die Strafe konnte er nur zahlen, weil er jemanden um Geld bat. Später erfuhr er, dass man in Frankreich Gaza-Flüchtlingen Asyl gewähre.

Heute sitze er ohne Arbeitserlaubnis die meiste Zeit rum. Tagsüber besuche er Freunde, nur zum Schlafen komme er nach Eching. Er lebe von 130 Euro monatlich. "Ich kann nicht immer nur schlafen, ich will arbeiten." Er kenne sich gut aus mit Stuck aus Gips. Aber seine zehn Jahre Berufserfahrung interessierten hier niemanden. Zurück nach Gaza könne er nicht, weil er offiziell staatenlos ist. Seine Aufenthaltsgestattung gilt noch bis 6. Mai. Wahrscheinlich, sagt er, bekomme er eine Verlängerung für ein halbes Jahr. Er habe von Leuten gehört, die seit fünf, sechs Jahren ohne Anerkennung hier sind, ohne Job. Dass es bei ihm soweit kommt, wolle er nicht. Was er dagegen tun soll? Er zieht die Schultern hoch. Das wisse er auch nicht.

Würde Abdullah Mohammady in seine Heimat nach Afghanistan zurückkehren, würde er nicht lange am Leben bleiben, davon ist er überzeugt. Seit einem Unglück auf seinem Schulhof, erzählt er, werde er von den Taliban gesucht, er müsse gerächt werden für einen Mitschüler, der bei einer Rangelei gestürzt und an den Folgen gestorben war. Seither verlangen die Taliban von seinem Vater, den eigenen Sohn umzubringen.

Der Vater weigerte sich, bot den Taliban Geld, aber sie sagten: Nur Blut gegen Blut zähle. So schildert es Abdullah, als er in einer Freisinger Wohnung am Tisch sitzt. Seine Mutter entschied, er müsse sofort das Land verlassen. Erst reiste Abdullah nach Iran. Dort arbeitete er in einer Fabrik für Kartonagen. Er fand sogar eine Freundin, hatte aber keinen Pass, den habe man nicht einfach so, wenn man in Afghanistan lebt, noch dazu nicht als Mitglied der Hazara, der schiitischen Glaubensgemeinschaft, der er angehöre, sagt er. Er sei auf der Straße drangsaliert worden, durfte nicht einfach in die Innenstadt gehen. Deswegen ging er in die Türkei. Später stieg an der türkischen Küste auf ein Boot nach Griechenland und kam anschließend nach einer langen Route zu Fuß und mit dem Zug nach München. Ende 2015 verlegte man ihn nach Freising, erst in die Unterkunft in der Steinkaserne, dann an die Wippenhauser Straße. Mittlerweile lebt der 21-Jährige in der neu eröffneten Flüchtlingsunterkunft an der Katharina-Mair-Straße.

Abdullah will Altenpfleger werden. Er sieht seine Zukunft in Deutschland

Nach etwa sechs Monaten bestand er den Aufnahmetest an der Berufsschule, in diesem Sommer will er seinen Abschluss machen, danach eine Ausbildung zum Altenpfleger beginnen. Dafür hat er schon ein Praktikum gemacht. Er spricht Deutsch, sucht nur manchmal nach Worten. Die Flüchtlingshelferin Anna von Croy kümmert sich um ihn, seit er in die Steinkaserne zog. Abdullah nennt von Croy inzwischen "Mama", mit ihrer Tochter scherzt er, ermahnt sie, am Nachmittag die Hausaufgaben zu machen. Etwa einmal die Woche sieht er die Familie, manchmal gehen sie ins Kino, Weihnachten haben sie schon zusammen gefeiert. Normalität will sich dennoch nicht richtig einstellen. Seit einem Jahr ist Abdullah zwar "subsidiär schutzberechtigt" und kann deswegen nicht abgeschoben werden, aber seine Familie nachholen darf er nicht. Seine Eltern mussten nach dem Vorfall in der Schule dreimal umziehen, die Taliban haben sie immer wieder aufgespürt. Sechs Jahre hat Abdullah seine Eltern nicht gesehen.

Nach einem Jahr werde sein Fall neu geprüft, hieß es nach mehreren Gerichtsterminen. Anna von Croy ist zuversichtlich, dass er bleiben darf. Abdullah traut der Ruhe nicht. Wenn sich unter den Bewohnern in seiner Unterkunft mal wieder rumspricht, dass in Bayern ein Abschiebeflug nach Afghanistan geplant ist, schlafe er die ganze Nacht nicht. "Das ist großer Stress", sagt er. "Er glaubt mir dann auch nicht, wenn ich sage: Hier holt dich niemand einfach so ab", meint von Croy. Er wolle bleiben, sagt er, er sehe seine Zukunft hier. Anfangs sei er einsam gewesen, inzwischen habe er Vertraute, zu denen er gehen kann. Vielleicht könne er eines Tages seine Eltern nach Deutschland holen. Vielleicht nicht für immer, aber wenigstens für einen Besuch.

© SZ vom 31.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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