Keine zusätzlichen Parkplätze:Straßenausbau in Lerchenfeld

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Muss die Stadt Freising für den Hol- und Bringverkehr vor der neuen Realschule Parkplätze bauen? Der Planungsausschuss hat am Ende dagegen entschieden. (Foto: Marco Einfeldt)

Für eine knappe Million Euro will die Stadt die "Gute Änger" ausbauen. Weitere Parkplätze für Eltern, die ihre Kinder zur Schule fahren, soll es jedoch nicht geben.

Von Kerstin Vogel, Freising

Mit dem Bau der neuen Realschule in Lerchenfeld soll im kommenden Jahr auch die Straße "Gute Änger" ausgebaut werden. Der Planungsausschuss des Stadtrats hat das knapp eine Million Euro teure Projekt in seiner jüngsten Sitzung beschlossen - nicht ohne jedoch zuvor noch einmal eine Grundsatzdiskussion über die Notwendigkeit von Parkplätzen vor einer Schule geführt zu haben.

Vorgesehen ist, die Straße zwischen dem Montessori-Zentrum und der Brücke über den Lohmühlbach auf dem bestehenden Damm komplett zu erneuern. Die Straße wird 9,50 Meter breit und auf der Westseite um einen 2,50 Meter breiten Gehweg ergänzt, der "radfrei" bleiben soll. Für diesen Weg muss der fragliche Grund noch gekauft werde. Die Verhandlungen mit dem Eigentümer laufen. Am Vorplatz der Realschule entstehen fünf schräg angelegte, behindertengerechte Bushaltestellen, von denen zwei auch von Gelenkbussen genutzt werden können. Wegeverbindungen sollen zum Geh- und Radweg am Schwimmbadgraben und in die Carl-Orff-Siedlung geknüpft werden.

Die neue Realschule an der Gute Änger soll pünktlich zum Schuljahr 2018/19 fertig sein

Die Realschule selber soll bekanntlich zum Schuljahr 2018/19 fertig werden. Die Straße "Gute Änger" soll dazu zeitlich passend von März bis August 2018 ausgebaut werden. Zu den Kosten von 980 000 Euro kommt noch der notwendige Grunderwerb hinzu, der Landkreis Freising als Eigentümer der Realschule hat jedoch auch schon 900 000 Euro an Erschließungskosten überwiesen.

Für die Ostseite der Straße gibt es noch keine konkreten Pläne, weil hier die künftige Bebauung noch in den Sternen steht - und auch die Anregung von FW-Stadtrat Karl Heinz Freitag, bis zum Lohmühlbach zusätzliche "Längsparker" anzulegen, um den Hol- und Bringverkehr zur Schule bewältigen zu können, wurde verworfen.

Robert Weller warnt davor, in Lerchenfeld eine Situation wie an der Wippenhauser Straße zu schaffen

Dabei war Freitag mit seinem Wunsch nicht allein. Auch Anton Frankl (FSM) plädierte für mehr Parkplätze, Robert Weller (FW) warnte, hier in Lerchenfeld eine Situation zu schaffen, die in ein paar Jahren der vor dem Schulzentrum an der Wippenhauser Straße gleiche. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher hielt dem entgegen, dass es der Schule überhaupt nichts nütze, wenn die Stadt hier jetzt zusätzliche Parkplätze baue. "Da stehen dann die Mitarbeiten der Firmen in der Nachbarschaft, Flughafenparker und noch mehr Lastwagen als jetzt schon." Eschenbachers Einschätzung, dass ein Parkverbot an der Straße tatsächlich viel mehr helfen würde, schlossen sich am Ende alle Mitglieder des Planungsausschusses an.

Grünen-Stadträtin Charlotte Reitsam hatte zuvor den Ruf nach weiteren Parkplätzen nicht nur als anachronistisch bezeichnet. Sie appellierte auch, stattdessen lieber die Schulwege sicherer zu machen, damit die Kinder wieder selber zur Schule gehen könnten. Sie habe irgendwo gelesen, so Reitsam, "dass es Kinder gibt, die bei hitzefrei schon gar nicht mehr nach Hause finden."

© SZ vom 15.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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