Giftige Chemikalie im Freisinger Grundwasser:Trinkwasser-Grenzwerte eingehalten

Oberbürgermeister informiert Stadtrat Freising über aktuelle Lage

Von Kerstin Vogel und Peter Becker, Freising

Das Wasserschutzgebiet von Freising liegt südlich des Ortsteils Vötting, dort, wohin die Giftfahne aus München fließt. (Foto: lukasbarth.com)

Die Stadt Freising hat sich an diesem Montag mit einer möglichen Belastung des Trinkwassers mit der Chemikalie Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) beschäftigt. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher gab in der Sitzung des Finanz- und Verwaltungsausschusses bekannt, die Grenzwerte würden nicht überschritten. Der Eintrag der Chemikalie stamme wahrscheinlich aus München. Laut Eschenbacher bestehe keine akute Gefahr für das Trinkwasser, auch nicht, was die Flachbrunnen anbelangt. Die Stadt Freising sei aber natürlich an einer dauerhaft guten Qualität interessiert, deshalb sei es wichtig, dass die Quelle des Eintrags rasch gefunden werde. Die Stadtwerke sind in Gesprächen mit den zuständigen Behörden. Das Landesamt für Umweltschutz und die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft planen offenbar eine Infoveranstaltung zu diesem Thema.

Neue Messungen
:PFOS-Chemikalien: Bach-Verschmutzer könnte in München sein

Im August haben Behörden festgestellt, dass Fische aus der Moosach mit giftigen PFOS-Chemikalien belastet sind. Aktuelle Messungen ergeben, dass die Tiere in Fischzuchten kaum belastet sind und führen näher zum Verursacher.

Von Nadja Tausche

Stadtdirektor Gerhard Koch erinnerte daran, dass die erhöhten Werte erstmals bei einem Monitoring der Moosach durch das Wasserwirtschaftsamt bei Rudlfing aufgefallen waren. "Jetzt ziehen die das Netz enger", sagte Koch. Der Eintrag der PFOS müsse irgendwo aus dem Münchner Norden herrühren. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, je näher man nach München komme, desto höher würden die Werte. Stadtrat Benno Zierer vermutete als Quelle die Schuttberge der Mülldeponie. Eschenbacher hielt dagegen, die Quelle liege im Münchner Nordwesten. Bereits im August hatten die Behörden über erhöhte PFOS-Werten in der Moosach informiert. Das Wasserwirtschaftsamt hatte südlich von Eching das Grundwasser beprobt und auch dort erhöhte Werte festgestellt, so Behördenleiter Christian Leeb. Er sprach von einer "Schadstofffahne aus München raus". Untersucht hat das Amt das Grundwasser auf einer Breite von rund zwei Kilometern zwischen der B13 und dem Münchner Stadtteil Hasenbergl.

© SZ vom 24.09.2019 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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