Freising:Zurück zum Ursprung

Lesezeit: 3 min

Adela Casañas ist die neue Chorleiterin der "Freysing Larks". (Foto: Marco Einfeldt)

Die neue Chorleiterin der Freysing Larks, Adela Casañas, bringt frischen Wind ins Repertoire. Klarer Gesang statt Musicals lautet das neue Motto beim Comeback nach der Corona-Pause.

Von Victoria Hehle, Freising

Die Freysing Larks sind zurück: Mit ihrem Konzert "Spirituals of the Earth" starten sie ihr Comeback nach langer Corona-Pause. Am Donnerstag und Freitag, 20. und 21. Juli, kann am Schafhof live beobachtet werden, wie der Gospelchor zu seinen Ursprüngen zurück kehrt. Klarer Gesang statt Musicals lautet das neue Motto. Verantwortlich für den Restart ist Adela Casañas, die den Chor seit November 2021 leitet. Die gebürtige Spanierin hatte die "Freysing Larks" während der Pandemie von Chorgründer Norbert Huber übernommen.

Mit ihrer spanischen Lebensfreude hat sie sich in der Freisinger Chorgemeinschaft viele Freunde gemacht. So ist sie nicht nur bei den "Freysing Larks" tätig, sondern leitet auch noch zwei Chöre des Sängerhortes Freising ( Jederzeit, Coro Latino). "Ich würde am liebsten noch mehr Chöre übernehmen", sagt die 42-Jährige. Für Freising ist Casañas eine Bereicherung. Dass sie aus ihrer Geburtsstadt Jaén in Andalusien gerade hier in Oberbayern gelandet ist, reiner Zufall.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Während Adela Casañas ihr Studium der Komposition in Barcelona startete, begann sich die Musikerin auch für die deutsche Sprache zu interessieren und sie zu erlernen. Als sie einen Freund kennenlernte, der in Berlin studierte, wollte auch sie einen Erasmus-Aufenthalt in Deutschland machen. Daraus wurde allerdings nichts, daher entschied sich Casañas nach ihrem Studium einige Zeit nach Berlin zu ziehen. Geplant war nur ein dreimonatiger Sprachkurs, doch stattdessen blieb die Spanierin in Deutschland und begann in Musikschulen zu arbeiten. Außerdem startete sie Musik und Spanisch auf Lehramt in Potsdam zu studieren. Als ihrem Ehemann allerdings einen Job an der TU München angeboten wurde, brach sie das Studium ab und zog mit ihm nach Freising, wo sie nun seit 2014 lebt.

Der Neustart in Bayern brachte einige Schwierigkeiten mit sich, da das bisherige Studium der Spanierin nicht anerkannt wurde und sie es nicht abschließen konnte. Dennoch unterrichtet sie nun als Musiklehrerin in der Realschule des Sehbehinderten- und Blindenzentrums, sowie im Carl-Orff-Gymnasium in Unterschleißheim. Ihre Arbeit als Lehrerin mit der Leitung der verschiedenen Chöre zu koordinieren sei oft schwierig, sagt Adela Casañas.

Es geht ihr um die Magie des gemeinsamen Singens

Dennoch sieht sie die Chorleitung als Kraftspender: "Bei den Proben passiert so viel Energie. Da bin ich aufgeladener, wenn ich heimfahre, als wenn ich davor müde von der Arbeit komme." Sie schwärmt von einer "Magie", die beim gemeinsamen Singen zu spüren sei. Begeistert ist sie auch vom Engagement der Mitglieder der "Freysing Larks", die sie als einen unglaublich aktiven Chor beschreibt: "Sie sind bereit, alles durchzuziehen." Die Chorgemeinschaft habe eine Motivation, die schwer zu bremsen sei.

Um eben diese Energie einzufangen und das Singen dynamischer zu gestalten, setzt Casañas auf die Kombination von Gesang und Bewegung. Daher hat sie bereits bei ihrer Übernahme die Choreografin Melanie Schlüter zur Unterstützung geholt, die auch für das anstehende Konzert mit den Sängerinnen und Sängern viele Bewegungsabläufe einstudiert hat. Wichtig ist der Körpereinsatz für Adela Casañas besonders bei afrikanischer Musik, aus der der Gospel entspringt. In diese Richtung will sie den Chor auch weiterentwickeln und plant bereits einen Workshop zu den Ursprüngen der afroamerikanischen Kirchenmusik. Ein weiteres Ziel der Spanierin ist es, den Gesang der "Freysing Larks" zu verbessern und den Stimmen mehr Klang zu verleihen. Die Chorleiterin beschreibt sich dabei als pingelig und hartnäckig: " Das ist vielleicht für die Mitglieder ein bisschen belastend, aber dann freuen sie sich doch, wie sie jetzt klingen."

Beim Konzert "Spirituals of the Earth" soll der neue Stil der "Freysing Larks" bereits gut erkennbar sein. So sei der Chor so präsent wie noch nie, sagt Adela Casañas. Bei den Musicals in den vorherigen Jahren sei die Gesangsgemeinschaft als Ganzes immer ein wenig in den Hintergrund getreten. Nun soll der Chor selbst im Vordergrund stehen. Ein Jahr lang haben die Chormitglieder dafür Gospelsongs, Popballaden und tänzerische Choreografien eingeübt.

Spirituals of the Earth, am 20. und 21. Juli im Schafhof, Freising. Beginn jeweils 19.30 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Kartenvorverkauf bei der Touristinfo, 08161/5444333

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSense statt Rasenmäher
:Mehr Schneid für den Artenschutz

Insektenfreundliche Blühwiese statt grüner Rasenwüste - doch das Kürzen ist ein Problem? Nicht für Rupert Gottenthaler aus Nandlstadt. Er zeigt Anfängern, wie sie die Sense schwingen. Ganz sicher.

Von Lena Meyer, Marco Einfeldt und Birgit Goormann-Prugger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: