Forschung:Nachhaltige Methoden für die Landwirtschaft der Zukunft

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Die Rolle der Landwirte ist in der Bekämpfung der Klimakrise von wesentlicher Bedeutung. (Foto: Johannes Simon)

Die Public Climate School Woche, deutschlandweite Projekttage, dauern noch bis zum 24. November. Ziel ist es, Klimabildung in Hochschulen, Schulen und Gesellschaft zu bringen. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) beteiligt sich mit öffentlichen Vorlesungen, in denen es um nachhaltige Themen geht.

Von Elena Luna Dima, Freising

"Wir als Hochschule für angewandte Wissenschaften haben den Auftrag, Klimaschutz-Themen zu behandeln", sagt Sabine Daude. Sie ist Professorin für Agrarpolitik, Internationale Agrarmärkte und Agribusiness an der HSWT. Auch sie nimmt an der Public-Climate-School-Woche teil und fokussiert sich dabei auf ihr Spezialgebiet: die Landwirtschaft. Die deutschlandweiten Projekttage dauern noch bis zum 24. November. Ziel ist es, Klimabildung in Hochschulen, Schulen und Gesellschaft zu bringen. Dabei nicht nur Fachwissen, sondern auch Handlungskompetenzen zu vermitteln.

Für die Professorin für Agrarpolitik an der Fakultät für nachhaltige Agrar- und Energiesysteme ist die Rolle der Landwirte in der Bekämpfung der Klimakrise von wesentlicher Bedeutung. Nicht nur seien die Landwirte direkt vom Klimawandel betroffen, sondern sie seien es auch, die wertvolles Fachwissen besitzen, betont sie.

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Während Landwirte vermehrt mit Starkregen, Trockenperioden und dem Risiko von Ernteausfällen zu kämpfen haben - müssen sie sich auch der generellen Frage stellen: Was für eine Landwirtschaft will man überhaupt betreiben?

Insbesondere in Bayern sei dieses Thema relevant: Laut der Professorin finden sich Drittel aller landwirtschaftlichen Betriebe Deutschlands im Freistaat. In ihrer Vorlesung zur Agrarpolitik, welche im Rahmen des Studiengangs Landwirtschaft stattfindet, behandelt Sabine Daude genau diese Themen. Dabei geht es um aktuelle Herausforderungen in der Agrarpolitik, Forderungen auf europäischer Ebene und nachhaltige Handlungsstrategien in der Landwirtschaft.

Studierende suchen nach Lösungen für nachhaltige Handlungsstrategien

Die Veranstaltungen der Public Climate School sind kostenlos und für alle zugänglich. Sie gehören zum Teil zum normalen Vorlesungsplan, andere Veranstaltungen werden speziell angeboten. Auch die Vorlesung "Agrarpolitik - aktuelle Themen zu Nachhaltigkeit" war für alle zugänglich. Die Professorin ist zufrieden damit, wie die Stunde verlaufen ist. Die Studierenden haben selbst einen Artikel zur Agrarpolitik mitgebracht, vorgestellt und anschließend im Plenum besprochen.

Im mitgebrachten Artikel ging es darum, wie die Bewässerung von Moorböden Vorteile für das Klima bringt, und wie dies die Landwirte betrifft. Die Moor-Thematik offenbart ein wiederkehrendes Dilemma: das Verhältnis zwischen Klimaschutz und Landwirtschaft.

Da neue und nachhaltige Methoden für die Landwirte meist mit Aufwand und Kosten verbunden sind, ist es wichtig die Vorteile davon aufzuzeigen und auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen. In diesem Zusammenhang haben die Studierenden darüber gesprochen, wie man die Methoden erfolgreich vermarkten kann, um die Landwirte mit an Bord zu holen. Es wurden konkrete Handlungsstrategien besprochen - auch im Austausch mit externen Besuchern. Das Ziel der Public Climate School wurde also erreicht.

Ins Gespräch kommen und zusammenarbeiten, um langfristige Lösungen zu finden

Sabine Daude sieht es als Aufgabe der HSWT, nachhaltige Lösungsansätze für Klimaproblematiken zu behandeln. Nicht nur die Studierenden müssten sensibilisiert, auch die öffentliche Diskussion darüber müsse stattfinden. "Die Hochschule hat die Möglichkeit, eine Plattform zu bieten. Somit kann ein Austausch zwischen dem Fachwissen der zukünftigen Landwirte und der Öffentlichkeit stattfinden", so die Professorin. Veranstaltungen wie die Public Climate School-Woche sind genau dafür da. Deswegen ist die Hochschule nun schon seit mehreren Jahren beim Projekt dabei. Sabine Daude erklärt: "Es handelt sich um einen wichtigen Diskurs. Wenn wir nicht miteinander ins Gespräch kommen und zusammenarbeiten, werden wir nie langfristige Lösungen finden ."

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