Folge des Klimawandels:Auch die "Mutter des Waldes" leidet

Lesezeit: 1 min

Eine alte und gesunde Rotbuche ist ein beeindruckender Baum. Doch auch diese Art leidet unter dem Klimawandel. (Foto: Catherina Hess)

Die Rotbuche hat den Titel "Baum des Jahres" schon zum zweiten Mal erhalten. Auch Experten der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising lenken den Blick auf die Probleme der flächenmäßig bedeutsamsten Laubbaumart in Bayern.

Von Petra Schnirch, Freising

Den Titel "Baum des Jahres" hat die Rotbuche schon zum zweiten Mal erhalten. Wie schon vor 30 Jahren geht es ihr nicht besonders gut. "Daher ist es auch richtig, den Blick der Öffentlichkeit ein zweites Mal auf die 'Mutter des Waldes' zu lenken", sagt der Leiter der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Peter Pröbstle. "Damals wie heute beobachten wir die Schäden an der Buche mit großer Sorge." Aktuelle Erkenntnisse von Forschenden und Waldbauexperten sind nun im "LWF-Wissen: Beiträge zur Rotbuche" zusammengefasst.

Die Fachleute hatten die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten zur Rotbuche im Juli 2022 bei einer gemeinsamen Onlineveranstaltung der LWF und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bayern vorgestellt. Im Anschluss standen die Fachleute den 150 Teilnehmern aus der Forstpraxis Rede und Antwort. Nun ist der Tagungsband erschienen. Pröbstle stellte ihn mit dem Leiter der Bayerischen Forstverwaltung, Hubertus Wörner, vor. Auf 168 Seiten wird die Baumart Fagus Sylvatica in all ihren forstlichen und ökologischen Facetten beleuchtet.

Schon die Dürrejahre 2018 bis 2020 haben Spuren hinterlassen

Die Rotbuche ist die flächenmäßig bedeutsamste Laubbaumart in Bayern. Doch die Dürrejahre 2018 bis 2020 und der diesjährige Trockensommer gehen auch an ihr nicht spurlos vorbei. Vorwiegend in Nordbayern sind früher Laubfall und verlichtete oder gar abgestorbene Baumkronen sichtbare Alarmzeichen, dass die Buche vielerorts unter dem Klimawandel leidet. Viele Waldbesitzer, Forstleute und Waldbesucher fragen sich daher, wie es um die Zukunft der Buche in unseren Wäldern bestellt ist. Dazu haben Wissenschaftler der LWF einen Blick in andere Regionen Europas geworfen.

Die Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungen zeigen, dass auf besser mit Wasser versorgten, tiefgründigen Standorten die Buche auch künftig bestehen kann; auf trockeneren Standorten wird sie dagegen verstärkt Probleme bekommen. Dennoch bleibt die Rotbuche eine der wichtigen Baumarten für den Aufbau des Zukunftswaldes in Bayern. Wie soll der Waldbesitzer sie künftig behandeln? Grundsätzlich sollten gemischte Bestände mit unterschiedlichen Buchenanteilen angestrebt werden. Weiterhin sollten früh und konsequent vitale Buchen in ihrem Durchmesserwachstum angeregt und gefördert werden, damit sie frühzeitig und risikoarm entsprechende Dimensionen erreichen. Zudem soll durch differenziertes Vorgehen viel Strukturreichtum geschaffen und die Biodiversität gefördert werden.

Das "LWF-Wissen Buche" kann bestellt werden unter: www.lwf.bayern.de/wissen_rotbuche

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: