Podcast aus dem Landkreis Freising:"Wia i bin, wos i mog!"

Lesezeit: 2 min

Das Logo der Podcast-Serie der Lebenshilfe Freising. (Foto: Screenshot von Marco Einfeldt)

Podcasts boomen. Auch die Lebenshilfe Freising bietet jetzt dieses Audioformat an, um sich und ihre Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung vorzustellen.

Von Isadora Wandt, Freising

Podcasts boomen. Die Audioformate, die man sofort abspielen oder herunterladen und später anhören kann, werden immer beliebter. Der Name setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Zum einen aus der englischen Abkürzung "pod", was für "playable on demand" (zu Deutsch: abspielbar auf Abruf) steht und zum anderen aus "cast" von dem Wort "Broadcast", was Rundfunksendung bedeutet. Längst ist der Trend auch im Landkreis Freising angekommen. Die Freisinger SZ stellt in loser Folge eine Auswahl vor.

Auch die Lebenshilfe Freising bietet jetzt dieses Audioformat an, um sich und ihre Arbeit vorzustellen. Der gemeinnützige Verein ist Träger von 30 Einrichtungen in Freising. Dazu gehören die Offenen Hilfen, die für Selbstbestimmtheit und Inklusion stehen. Im vergangenen Jahr brachten sie die erste Folge ihres Podcasts "Wia i bin, wos i mog!" auf ausschließlich Youtube heraus. Dies ist ein ungewöhnliches Format für Podcasts, da diese eher in Audioplattformen erscheinen.

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Im Lebenshilfe-Podcast spricht man über verschiedene Themen wie Inklusion und Barriere-Freiheit. Außerdem verschafft er auch einen Überblick über den Alltag der Lebenshilfe sowie deren Projekte, die mit den Bewohnern und Bewohnerinnen gemeinsam gestaltet werden. Der Podcast besteht aktuell aus drei Folgen. "Wir geben Einblicke: Wie wir leben - Wie wir leben möchten", heißt es im Slogan.

2021 entstand die Idee für den Podcast, als die Mitwirkenden Franziska Paulus, Pascal Langwieder, Saskia Hobmeier, Alexandra Deml sich für den Protesttag der "Aktion Mensch" zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung mit dem Thema "Deine Stimme für Inklusion" zusammentaten. Jedes Jahr am 5. Mai findet der Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. 1992 wurde der Protesttag ins Leben gerufen.

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Der Name "Wia i bin, wos i mog" bedeutet vor allem, dass Menschen ohne Beeinträchtigung sehen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen auch dazugehören.

Ziel ist es Wörter wie Inklusion einfacher zu beschreiben. "Es ist nämlich wichtig, dass solche Wörter von allen Personen verstanden werden", so Alexandra Deml. In der ersten Folge wird auch das Projekt "Lego-Rampen bauen" aufgegriffen. "Lego-Rampen bauen" wurde von der "Lego-Oma" Rita Ebel aus Hanau gestartet. "Die Idee hat sich jetzt auch in großen Städten verbreitet wie Würzburg und München. Und wir in Freising wollen das jetzt auch haben", heißt es im Podcast.

Das Projekt möchte mit bunten Lego-Steinen auf Barrieren aufmerksam machen, um sie somit auch überwinden zu können. "Cool an dem Projekt ist eben auch, dass es nicht nur für die Rollstuhlfahrer positiv ist, sondern auch für die Eltern mit Kinderwagen, für Senioren mit Rollator. Also super Aktion", so Antonia Wildgruber, die im Podcast interviewt wurde. Der Podcast beschäftigt sich auch mit Aktivitäten und Hobbies der Mitwirkenden wie zum Beispiel Theaterspielen. Die Lebenshilfe Freising hat ihre eigene Theatergruppe "Bunte Blumen", die das Thema der zweiten Folge des Podcasts ist.

Ein ungewöhnliches Format

Podcasts haben normalerweise ein Gesprächs-Format, in dem die Podcast-Hosts miteinander reden. Doch die dritte Folge von "Wia i bin, wos i mog" ist anders: Sie führt den Zuhörer direkt in die Freisinger Innenstadt. Im Interview-Stil werden dort Passanten und Passantinnen zu folgendem Thema befragt: Stell dir vor, es gibt keine Hindernisse - wie sieht deine Zukunft aus? Zum Begriff "Hindernisse" haben viele Menschen eine unterschiedliche Auffassung.

Mitgemacht haben vor allen Menschen mit Behinderungen oder Menschen, die mit ihnen arbeiten. "Eine Gesellschaft ohne Barrieren wäre eine Gesellschaft, in der alle miteinander glücklich sein können, weil alle die gleiche Sprache sprechen, weil alle aufeinander Rücksicht nehmen und miteinander gestalten. Es gibt keine Treppen, keine Hürden, keine Steine. Eine Gesellschaft, in der jeder seinen Platz hat", sagt eine der Befragten im Podcast.

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