Öffentlicher Nahverkehr:Per Expressbus nach Garching

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Die Linie ist endlich beschlossene Sache, die Schnellverbindung wird allerdings nicht vor Oktober 2021 starten.

Von Peter Becker, Freising

Die Expressbuslinie von Freising nach Garching ist beschlossene Sache. Der Planungsausschuss des Kreistags hat im Zuge der Fortschreibung des Nahverkehrsplans der Einrichtung dieser neuen Verbindung am Donnerstag zugestimmt. Bis die ersten Busse fahren, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Aus Gründen der Ausschreibung ist laut Robert Scheubeck vom Münchner Verkehrsverbund (MVV) die Inbetriebnahme der Linie vor Oktober 2021 nicht möglich.

Die Expressbuslinie, welche die Studienstandorte in Weihenstephan und Garching verbinden soll, ist eine der dringlichsten Wünsche, welche die Fortschreibung des Nahverkehrsplans anbelangt. Es wird nur wenige Haltepunkte in Freising, Achering, Mintraching, Dietersheim und Garching geben. Aktuell ist ein 40-Minuten-Takt geplant. Die Stadt München signalisiert aber bereits jetzt, dass sie an einer engeren Taktung interessiert ist. Andreas Adldinger (CSU) plädierte wegen der dort angesiedelten Arbeitsplätze und des Kinos für eine Haltestelle im Bereich des Neufahrner Gewerbegebiets Römerweg. Dort müssten aber erst die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden, denn es ist nicht wünschenswert, dass der Expressbus eine "Stichfahrt" Richtung Kino einlegen muss. Das ginge wieder zulasten der Beförderungsgeschwindigkeit.

Bis zu 2,48 Millionen Euro könnte die Linie für fünf Jahre kosten

Die Einrichtung der Linie koste viel, sagte Scheubeck. Er rechnet für den Ausschreibungszeitraum von fünf Jahren mit 2,22 bis 2,48 Millionen Euro. "Aber die Verbindung hat viel Fahrgastpotenzial." Die Linie ist ideal für Studenten und für Pendler. Dass die Stadt München jetzt schon auf einen 20-Minuten-Takt drängt, findet Michael Stanglmaier (Grüne) "sympathisch". Er ist sich sicher, dass die neue Linie ein gutes Angebot für diejenigen ist, die mit der U-Bahn weiter Richtung Münchner Stadtmitte fahren wollen. Werktätige aus dem Zentrum können die letzte Fahrt von Garching Richtung Freising um 21.23 Uhr problemlos erreichen. Der Hallbergmooser Bürgermeister Harald Reents (CSU) bat darum, den Anschluss der Flughafengemeinde an Garching mit seinem Forschungszentrum nicht aus den Augen zu verlieren. Ansonsten sei das Geld in dieser Linie gut angelegt. Landrat Josef Hauner (CSU) bestätigte, dass der Anschluss von Hallbergmoos über die rechte Isarseite im Blick gehalten werden müsse.

Die Expressbuslinie nach Garching war nicht der einzige Beschluss, den der Planungsausschuss im Zusammenhang mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans fasste. Auf der Linie 501 zwischen Gammelsdorf und Erding wird es morgens, mittags und abends zusätzliche Fahrten von Moosburg und nach Moosburg geben. Der Landkreis Erding hat laut Scheubeck der Ausweitung des Fahrplans bereits zugestimmt. Er tritt bereits zum Fahrplanwechsel 2019/2020 in Kraft. Weil der Nachbarlandkreis Erding die Kosten übernimmt, werden an Wochenenden Fahrten der Ruf-Taxi-Linie 5010 bis nach Moosburg verlängert.

Verbessert werden sollen auch die Busverbindungen im westlichen Landkreis

Der westliche Landkreis profitiert ebenfalls. Morgens, nachmittags und abends verkehren künftig zusätzliche Busse zwischen Freising und Petershausen. Vorausgesetzt, der Landkreis Dachau beteiligt sich, was aber voraussichtlich der Fall sein wird. Beschlossen sind ebenso zwei samstägliche Fahrtenpaare der Linie 601 zwischen Freising und Paunzhausen, welche die Kirchdorfer Ortsteile Wippenhausen und Burghausen bedienen. Im Gegenzug entfallen Fahrten über die Strecke Palzing und Haindlfing.

Für Stanglmaier stellt die Fortschreibung des Nahverkehrsplans nicht "den großen Wurf" dar. Da müsse nachgebessert werden. Anders dagegen Johann Stegmair (CSU). "Ich sehe das als Meilenstein", bekundete er. Man müsse das nicht schlechter machen als es ist.

© SZ vom 27.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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