Neufahrn:Neue Leitung für die Sozialstation

Lesezeit: 2 min

Brigitte Rieß ist die neue Leiterin der Sozialstation am Fürholzer Weg. (Foto: Johannes Simon)

Brigitte Rieß, die seit einem Jahr in der Neufahrner Einrichtung arbeitet, hat den Posten übernommen. Auf sie kommen große Herausforderungen zu.

Von Francesca Polistina, Neufahrn

Die Neufahrner Sozialstation hat eine neue Geschäftsleiterin. Die 60-jährige Brigitte Rieß, die seit einem Jahr als Chefin der Abteilung Tagespflege in der Einrichtung tätig ist, hat vor einigen Wochen die Gesamtleitung übernommen. Zuvor hatten Vorsitzender Helmut Hinterberger und seine Stellvertreterin Beate Frommhold-Buhl die Sozialstation eine Zeit lang ehrenamtlich geführt, doch der Wunsch nach einer professionellen Leitung war mit der Zeit immer dringlicher geworden. Frommhold-Buhl bezeichnet Brigitte Rieß als "Glücksfall für die Sozialstation". Rieß selbst, die in Oberding wohnt und viel Erfahrung in der Pflege mitbringt, freut sich auf die Arbeit - eine Aufgabe, die nicht einfacher wird.

Denn einerseits steigt der Pflegebedarf aus demografischen Gründen, andererseits werden die Bedingungen schwieriger. Bereits im vergangenen Jahr musste die Sozialstation ihre defizitären hauswirtschaftlichen Leistungen einstellen, diese werden nun ausschließlich in Kombination mit Pflegeeinsätzen angeboten, die von den Pflegekassen übernommen werden. Auch den Essenslieferservice hat die Sozialstation an die Malteser abgegeben. Kürzungen seien nun nicht mehr geplant, versichert Vorsitzender Helmut Hinterberger. Von einer Ausweitung der Leistungen ist aber ebenfalls nicht die Rede.

Jeden Monat würden vom ambulanten Pflegedienst der Sozialstation circa 100 Menschen betreut, sagt der Vorsitzende. Manche nur ein- oder zweimal pro Woche, andere zweimal täglich, insgesamt gebe es 650 Patientenbesuche pro Woche. Außerdem wird täglich in der Tagesstätte ein Programm angeboten, das von vielen Senioren, ob pflegebedürftig oder nicht, angenommen wird. 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 22 Ehrenamtliche machen das möglich, gerade in den vergangenen zwei Monaten wurden sechs Pflegekräfte eingestellt, sowohl Fachkräfte als auch Quereinsteiger.

Dass die Einrichtung neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen konnte, hänge auch mit ihrem "guten Ruf" zusammen, meint Frommhold-Buhl. Selbstverständlich sei das aber nicht, denn der Personalmangel im Bereich der Pflege sei auch im Landkreis Freising spürbar. "Für Bewerbungen sind wir immer offen", sagt Hinterberger.

Die Bürokratie bindet viele Ressourcen

Auch die zunehmende Bürokratie macht dem Sozialdienst zu schaffen. Schon bei der Mitgliederversammlung 2023 war dies ein Thema: So wurden beispielsweise rückwirkend alle Belege eingefordert, die die pandemiebedingten Zuschüsse begründen. "Vier Mitarbeiterinnen saßen viele Stunden an diesen Aufstellungen und produzierten einen Ordner voll Papier, jedes Blatt musste anschließend eingescannt werden", heißt in der Pressemitteilung zur Mitgliederversammlung.

Bürokratie, Personalmangel und eine steigende Nachfrage werden auf die neue Leiterin zukommen. "Wir müssen effizient und strukturiert arbeiten", sagt Rieß. Auch, um die gute Qualität zu erhalten: 2022 hatte die Tagespflege vom Prüfdienst der Privaten Krankenversicherung Bestnoten erhalten, voriges Jahr haben auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ambulanten Pflege eine 1,1 bekommen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusRadfahren im Landkreis
:Der Platz auf der Straße wird immer knapper

Der Umgangston wird rauer, die Verkehrsteilnehmer bezichtigen sich gegenseitig der Rücksichtslosigkeit. Michael Stanglmaier, Vorstandssprecher des ADFC-Kreisverbands Freising, ist sich sicher, dass mehr Radwege die Konflikte entschärften.

Interview von Francesca Polistina

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: