Einwanderung:Ein Integrationsbeirat für Neufahrn

Der langjährige Gemeinderat Selahattin Sen (Grüne) ist Integrationsreferent der Gemeinde Neufahrn. (Foto: Marco Einfeldt)

Der langjährige Gemeinderat Selahattin Sen möchte Menschen ohne deutschen Pass mehr aktive Teilnahme ermöglichen.

Von Francesca Polistina, Neufahrn

6396 Menschen mit einem Migrationshintergrund leben in Neufahrn, sie sind also selber eingewandert oder Kinder von Einwanderern. Das bedeutet knapp 29 Prozent der Bevölkerung, im Jahr 2020 waren es noch 26 Prozent. Das geht aus einer Statistik hervor, die der Integrationsreferent und langjährige Gemeinderat Selahattin Sen (Grüne) am Montagabend vorgelegt hat.

Die am stärksten vertretenen Nationalitäten in Neufahrn sind türkisch (1631 Personen), rumänisch (877), polnisch (761), italienisch (454) und griechisch (453). Es folgen Menschen mit serbischem, kroatischem, ungarischem, ukrainischem und österreichischem Pass. Offiziell registriert sind vier türkische, ein pakistanischer und ein kroatischer Verein. Einen großen Beitrag zum kulturellen und sozialen Leben in Neufahrn leisten laut Sen die Ahmadiyya-Gemeinde, der Flüchtlingshelferkreis und die Partnerschaft mit Gardolo.

Dem Gemeinderat hat Selahattin Sen auch einige Ideen vorgeschlagen. So empfiehlt er, die Sprachförderung in den Kindergärten und in den Schulen zu intensivieren. Außerdem möchte er zur Gründung eines Integrationsbeirates anregen, um insbesondere Menschen, die nicht aus der EU kommen und deshalb nicht an den Kommunal- oder Europawahlen teilnehmen dürfen, mehr "aktive Partizipation" am gesellschaftlichen und politischen Leben zu ermöglichen. Integrationsbeiräte sind Gremien, die ehrenamtlich die Interessen von Menschen ohne deutschen Pass vertreten. Auf Landkreisebene gibt es bereits einen Integrationsbeirat, in Freising einen Migrationsbeirat als Arbeitsgruppe des Agenda21- und Sozialbeirats.

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