Sparkurs der Stadt:Gebührenerhöhung bei Freisinger Musikschule

Lesezeit: 2 min

Wer ein Instrument lernen will, ist bei der Freisinger Musikschule gut aufgehoben. Dort sollen aber nach Willen des Finanz- und Verwaltungsausschusses von September an die Gebühren steigen. (Foto: Marco Einfeldt)

Der Finanz- und Verwaltungsausschuss schlägt eine neue Kalkulation vor. Diese soll zum 1. September in Kraft treten.

Von Peter Becker, Freising

Die Gebühren für die Nutzung der Freisinger Musikschule sollen steigen. Dies empfiehlt der Finanz- und Verwaltungsausschuss dem Stadtrat. Das Gremium hat jüngst die Ratschläge des kommunalen Prüfungsverbands zum Haushalt besprochen. Mit der Gebührenerhöhung soll zumindest der Deckungsgrad von 43 Prozent der Kosten wieder erreicht und sogar gesteigert werden. Laut Auskunft von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher ist die Empfehlung mehrheitlich beschlossen worden.

Gespräche mit Musikschulleiter Odilo Zapf hatten ergeben, dass die Gebühren für die Vorschule und den Grundkurs im Vergleich mit anderen Musikschulen und in Relation zum Einzelunterricht zu gering ausfallen. Lehrkräfte für Gruppen erhalten überdies zehn Minuten bezahlte Vorbereitungszeit für ihre Kurse. Daniela Weigl, Leiterin des Fachbereichs Elementare Musikpädagogik (EMP) an der Musikschule, begründet dies mit der erhöhten Vorbereitungszeit für Gruppenunterricht. Dieser könne nicht durch vorgefertigte Stundengestaltung gehalten werden.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

An Vorbereitungsarbeiten fallen das Erstellen und Kopieren eines Arbeitsblattes, das Zusammenstellen und Bearbeiten von Hörbeispielen sowie das Erstellen von didaktischem Material an. Pro Gruppe sei mit einer Konzeptionszeit von mindestens 45 Minuten zu rechnen, unabhängig von der Dauer der tatsächlichen Unterrichtseinheit, sagte Daniela Weigl. Dazu käme das Vorbereiten des Unterrichtsraumes für mehrere Gruppen mit verschiedenem Materialaufwand sowie das Aufräumen am Ende des Unterrichts.

Daniela Weigl wies auf Einsätze des Personals an externen Unterrichtsstätten, etwa Kindergärten, hin. Diese würden zum Teil mehrfach an einem Tag gewechselt, wobei Fahrtzeit anfällt. Die Fachgebietsleiterin warb für eine bezahlte Vorbereitungszeit von 15 Minuten für jede Unterrichtsstunde im Bereich EMP. Dies sei seit vielen Jahren gängige Praxis an anderen Einrichtungen und diene bei der Gewinnung von Personal als wichtiges Kriterium für Bewerberinnen und Bewerber. Diese bezahlte Vorbereitungszeit wird in die Gebührenkalkulation mit einbezogen.

In der Vorschule ergibt sich nun eine Gebührenerhöhung um knapp zehn Prozent, im einstündigen Grundkurs um 7,54 Prozent. Auf das ganze Schuljahr bezogen, betragen die Beiträge in den beiden Fächern nun 359,60 (aktuell 327) und 456,20 Euro (424,80).

Auch die kostenfreien Konzerte des Einzelunterrichts dienen der Außenwerbung

Änderungen gibt es auch in der Sparte Ballett. Während die Gebühr für 40 und 60 Minuten unverändert bleiben, steigt die für die 90 Minuten dauernde Unterrichtsstunde um 5,8 Prozent auf einen Jahresbeitrag von 829,80 Euro (784,40). Begründet wurde dies mit einem bestehenden Ungleichgewicht zwischen den Angeboten. Bislang wurden für den 90-minütigen Unterricht nur 80 Minuten berechnet. Das Argument dafür lautete, dass die kostenlosen Aufführungen eine Außenwerbung für die Musikschule seien.

Dies trifft aber ebenso auf den Einzelinstrumentalunterricht und seine kostenfreien Konzerte zu. Auch diese haben eine Außenwirkung, allerdings gibt es in diesem Bereich bei der Berechnung der Gebühren keinen Ausgleich. In einem ersten Schritt soll bei der Berechnung mit 85 Minuten angeglichen werden.

Dem Beirat der Musikschule wurde die neue Kalkulation nicht vorgestellt, heißt es in der Sitzungsvorlage. Dieser habe deutlich kundgetan, dass er keiner Gebührenerhöhung zustimme, die insgesamt über der Marke von fünf Prozent liege. "Bei Beibehaltung eines Deckungsgrades von 43 Prozent kann dies aber nicht erreicht werden", lautet die Auffassung des Prüfungsverbandes. Die geänderten Gebühren sollen vom 1. September an gelten.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSport
:Turnen im Galopp

Mehr oder weniger aus dem Nichts ist die erst 14 Jahre alte Voltigiersportlerin Isabel Hüttner zur Teilnehmerin der Weltmeisterschaften in Schweden geworden. Für die Qualifikation in Ungarn gab es sogar eine Schulbefreiung.

Von Matthias Vogel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: