Dachsanierung am Landratsamt:"Wir machen nichts Unsinniges"

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Ob das Dach des Altbaus des Landratsamts eine Photovoltaikanlage trägt, muss erst geprüft werden. Auch der Denkmalschutz hat ein gewichtiges Wort mitzureden. (Foto: Marco Einfeldt)

Bei der Sanierung des maroden Dachs des ehemaligen Neustifter Klosters geht es um viel Geld. Die ökologisch und ökonomisch sinnvollste Vorgehensweise muss das Landratsamt erst noch finden.

Von Peter Becker, Freising

Gutachter haben das Dach des Landratsamts untersucht und Mängel an der Eindeckung im südlichen Teil des Klostergebäudes und im Anschluss an die Kirche St. Peter und Paul entdeckt. Weil die Gefahr bestand, dass ein Sturm Dachziegel lösen könnte, hatte das Landratsamt die entsprechenden Bereiche sichern und absperren lassen. Der Kreisausschuss hatte sich jüngst prinzipiell gegen eine komplette Neueindeckung des Dachs zum Preis von drei Millionen Euro ausgesprochen. Eine Teilsanierung unter Verwendung noch brauchbarer Ziegel kommt um 1,7 Millionen billiger. Der Kreistag beschloss mehrheitlich mit 44:13 Stimmen, die Planungen zur Behebung der Schäden weiterzufolgen. Heftige Kritik gab es allerdings seitens des Zimmerers und Kreisrats Martin Linseisen (CSU), der dringend von einer Teilsanierung abriet.

Linseisen sagte, er als Zimmerermeister könne nur eine "Komplettlösung" empfehlen. Eine Teilsanierung sei aus seiner Sicht "technisch falsch". Es finde sich sicher kein Handwerksbetrieb, der eine Gewährleistung für die Arbeit übernehme.

Sollte die Entscheidung dennoch zugunsten einer Teilsanierung fallen, rate er dringend von der Installation einer Photovoltaikanlage ab. Eine entsprechende Prüfung dafür hatte die SPD-Fraktion beantragt. "Auf ein altes Dach eine Photovoltaikanlage zu setzen, ist total abwegig", erklärte Linseisen. Sie biete keinen Schutz. Im Gegenteil: Die Ziegel könnten nicht mehr austrocknen, weil kein UV-Licht mehr auf sie falle. "Dann wird alles noch schlimmer."

Landrat Helmut Petz (FW) sagte, zunächst sei nur ein Prüfauftrag zu beschließen. Bis es endlich an die Sanierung des Dachs gehe, fließe noch viel Wasser die Isar hinunter. "Wir machen nichts Unsinniges", versicherte Petz. "Aber wir müssen uns nach dem Geldbeutel strecken." In Betracht kommt auch eine Lösung, die Karl Ecker (FW) schon im Kreisausschuss vorgeschlagen hatte: ein stückweises Vorabeiten auf dem Dach, um dann zu sehen, welcher Handlungsbedarf besteht.

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