Neben dem künftigen Frauenhaus, für das der Landkreis Freising eigens ein Grundstück gekauft hat, sollen Werkswohnungen entstehen. Wie und wo, das steht bislang nicht fest. Aufschluss darüber soll nach Vorschlag der Verwaltung ein Planungswettbewerb geben. Ob das tatsächlich auf diesem Wege geschieht, ist ungewiss. Der Kreisausschuss des Kreistags würde es bevorzugen, die Planung ganz normal nach einem öffentlichen Vergabeverfahren zu vergeben, unter der Voraussetzung, dass dadurch keine Zuwendungen staatlicherseits gefährdet sind.
Acht schutzbedürftige Frauen und deren Kinder sollen künftig im neuen Frauenhaus Platz finden. Die Verwaltung des Landkreises und die Diakonie als derzeitige Betreiberin haben sich bereits Gedanken über das Raumprogramm gemacht. Diese sollen während des Wettbewerbs konkretisiert werden.
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Neu ist, dass in Nachbarschaft zum Frauenhaus Wohnungen für Beschäftigte des Landkreises entstehen sollen. "Dies wird in Abwägung mit dem Schutzbedürfnis der Frauen geprüft", heißt es in der Beschlussvorlage.
Die Verwaltung veranschlagt ein halbes Jahr für die Durchführung und Vergabe des Wettbewerbs. Dieser Prozess läuft parallel zu der Suche nach einem neuen Betreiber. Die Kosten für den Wettbewerb sollen etwa 130 000 Euro betragen.
Ein Wettbewerb für so ein kleines Bauvorhaben erscheint vielen Kreisräten als übertrieben
Das Echo im Kreisausschuss auf diese Vorgehensweise fiel negativ aus. Manuel Mück (CSU) findet es befremdlich, dass die Verwaltung angesichts so eines übersichtlichen Bauvorhabens in einen Wettbewerb gehen will. Noch deutlicher wurde Rainer Schneider (FW) : "Mir fehlt das Verständnis, dass wir für diese poplige kleine Maßnahme einen Wettbewerb machen." Ratlos macht es Schneider auch, dass mittlerweile viele Leute in Freising wissen, wo das neue Frauenhaus entstehen soll. Denn so viele große Grundstücke gebe es in der Stadt nicht. Das wiederum widerspricht allerdings einem geschlossenen Konzept. Gemeint ist, dass der Standort des Frauenhauses nicht bekannt sein sollte.
Wenig Gefallen fand der Vorschlag der Verwaltung auch, weil er eine sechsstellige Summe kosten wird. "Eine Nummer zu hoch gegriffen", empfindet das Johannes Becher (Grüne). Man müsse nicht alles extern bearbeiten lassen. Florian Plajer, Leiter des Hochbauamts des Landkreises, wandte ein, dass die Behörde durch einen Wettbewerb den besten Vorschlag erhalte. Sebastian Thaler (SPD) lässt das nicht gelten. "Wir müssen das Raumprogramm vorgeben", forderte er. Dann solle das Projekt öffentlich ausgeschrieben werden. "Das geht schneller."