Enttäuschung bei der FDP:Alle in Schockstarre

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Der Freisinger FDP-Kreisvorsitzende Timo Ecker will Ursachenforschung betreiben. (Foto: Marco Einfeldt)

Die hohen Verluste machen den Liberalen zu schaffen. Die Ursache ihres Wahldebakels sieht die Freisinger FDP aber nicht bei der Wahl ihres Direktkandidaten. Vielmehr kritisiert sie die Politik der Ampel.

Von Victoria Hehle, Freising

Zwölf Abgeordnete der FDP waren bisher im Bayerischen Landtag vertreten. Die müssen jetzt ihren Platz räumen, auch Helmut Markwort, Direktkandidat der FDP im Landkreis Freising. Äußern wollte sich der 86-Jährige nicht zu der Niederlage der Liberalen. Erst nach der vollständigen Auszählung der Zweitstimmen sei Markwort bereit für ein Statement, so sein Pressesprecher Christian Flühr. Die Parteimitglieder seien noch immer in Schockstarre, sagte er weiter. "Wir haben mit allem gerechnet, aber damit nicht." Nun brauche man ein paar Tage, um das Ergebnis sacken zu lassen.

Eine Schwäche haben Markwort und sein Team jedoch erkannt: Die Bindung zwischen dem Spitzenkandidaten und den Freisinger Wählern sei nicht stark genug gewesen. "Der Kandidat muss die Region kennen und die Region den Kandidaten. Das muss tiefer gehen", meint Pressesprecher Flühr. Man habe nicht genug Zeit gehabt, um sich genauer in die Details der Freisinger Lokalpolitik einzuarbeiten.

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Eine bittere Erkenntnis für Markwort, konnte er doch 2018 in seinem damaligen Stimmkreis München-Land-Süd Bestwerte erzielen. Heuer gab es für Markwort allerdings keinen Platz mehr in München-Land-Süd, darum trat er in Freising an. Dort erreichte er mit der FDP gerade mal 2,9 Prozent.

Dieses Ergebnis enttäuscht auch den Freisinger Kreisvorsitzenden Timo Ecker. Auch er habe sich mehr von der Wahl erhofft, auf Landes- als auch auf lokaler Ebene. "Wir haben uns alle sehr angestrengt, aber es hat nicht geklappt", meint Ecker. Timo Ecker ist davon überzeugt, dass die FDP im Wahlkampf die richtigen Themen angesprochen hat. Auch steht er hinter seinem Kandidaten Helmut Markwort, den er weiterhin für "die bestmögliche Wahl" hält. Das Problem sieht er stattdessen bei der Bundespolitik, die lokale Themen überlagert habe. Ecker und seine Partei wollen die Wahlergebnisse nun genauer diskutieren. "Auch manche Aktionen der Bundesregierung müssen dann hinterfragt werden", fügt Ecker hinzu.

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