Bei den aktuell laufenden Sanierungsarbeiten im Freisinger Dom gehen Denkmalschutz und modernste 3D-Technologie Hand in Hand - und kreieren am Ende: Schwalbennester. Wie das Staatliche Bauamt Freising, das alle baulichen Maßnahmen im Dom leitet und koordiniert, meldet, gehört zu den derzeitigen Arbeiten auch die Erneuerung der historischen Leuchten und damit eine umfangreiche Elektroinstallation. Diese den Vorgaben des Denkmalschutzes entsprechend umzusetzen, sei eine höchst anspruchsvolle Aufgabe, die jedoch mit Hilfe eines 3D-Druckers gelöst werden könne.
Die fraglichen Lampen sind dem Bauamt zufolge mit einer Toneinfassung ummantelt, die einem Schwalbennest ähnelt und aus Gründen der Denkmalpflege in Form und Material zu erhalten ist. Gleichzeitig aber habe die Lichttechnik einen höheren Anspruch an das Beleuchtungsambiente zu erfüllen. Nur durch eine oberflächengetreue und formgerechte dreidimensionale Dokumentation der "Schwalbennester" werde es möglich, "die Vorgaben aus dem Denkmalschutz mit den Anforderungen an die Beleuchtung zu vereinen".
Um die kompliziert angeordneten Oberflächen und dreidimensionalen Strukturen der Objekte dem historischen Vorbild entsprechend gestalten zu können, hätten Bauhistoriker mittels der 3D-Scanning-Technologie ein virtuelles Datenmodell erstellt, schildert das Bauamt. Die daraus extrahierten Daten dienten dann als Grundlage für den 3D-Druck der "Schwalbennester".
Ein Modell dieses 3D-Drucks der Schwalbennester zeigt das Staatliche Bauamt Freising am 10. September anlässlich des Tags des offenen Denkmals. Bei einer Führung erhalten Interessierte auch Einblick in die weiteren Restaurierungsarbeiten in der Freisinger Domkirche.
