Campus Weihenstephan:Neue Gerüchte um eine Fusion

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Forschungsprojekte der HSWT - hier in einer Demonstrationsanlage am Staudengarten - sollen am Ende klare Empfehlungen für die Praxis geben. Diese Ausrichtung will man erhalten. (Foto: Marco Einfeldt)

Dem FW-Landtagsabgeordneten Benno Zierer zufolge sind Pläne, nach denen die TUM die Agrarwissenschaften der HSWT "schlucken" könnte, noch nicht vom Tisch.

Von Kerstin Vogel, Freising

Mit ein paar kurzen Sätzen hat der Freisinger Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Benno Zierer, am Aschermittwoch beim Fischessen seiner Wählergruppierung ein Gerücht befeuert, das den Campus Weihenstephan schon seit geraumer Zeit in Aufregung versetzt. Nachdem der bayerische Ministerrat im Sommer vergangenen Jahres beschlossen hatte, die drei Säulen der Agrarwissenschaften in Weihenstephan - TU München, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) - neu aufzustellen und zu integrieren, ist hinter den Kulissen offenbar bereits einiges geschehen, was zuletzt die Furcht genährt hat, die TUM könnte die Bestrebungen der Staatsregierung dazu nutzen, die HSWT und möglicherweise auch die LfL "zu schlucken".

Zierer zufolge war das bereits vor zwei Jahren mit der Neufassung des Hochschulgesetzes geplant gewesen. "Diesen Wahnsinn" hätten die Freien Wähler zwar verhindern können, das Thema sei offenbar aber nicht vom Tisch, wie er zuletzt erfahren habe. Daran werde offenbar ganz aktuell weiter geplant, sagte er am Aschermittwoch unter Berufung auf involvierte Kreise.

Natürlich müsse sich jede Hochschule weiterentwickeln, aber dass die TU das Sagen über ihren eigenen und künftig dann auch den Bereich der praktischen Ausbildung haben solle, "sowas kann nicht sein". Wie solle man denn noch gute Professoren für die praxisorientierte Hochschule bekommen, wenn die dann wegen allem und jedem die Bürokraten von der TU fragen müssten, wunderte sich Zierer. Genau die Praxis-orientierte Forschung aber brauche man, "für unsere Landwirtschaft" und wenn man den Herausforderungen des Klimawandels begegnen wolle.

Seitens der HSWT und auch von der LfL ist dazu hinter vorgehaltener Hand zu hören, dass eine Kooperation und Bündelung im Bereich der Agrarwissenschaften sogar begrüßt würde - aber eben nicht unter Führung der TUM, die man für zu forschungsorientiert und praxisfern hält. Zierer zumindest hat am Mittwoch einmal mehr versichert, dass das mit der Landtagsfraktion der Freien Wähler auch nicht zu machen sei.

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