Neues Berufsschulzentrum:Neue Wege durchs Nadelöhr

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Eine Gemeinschaftsgarage mit bis zu 200 Stellplätzen soll den Parkplatz an der Deula-Schule ersetzen. Vorteile hätte dies für die Besucherinnen und Besucher des Europäischen Künstlerhauses auf dem Schafhof. (Foto: Marco Einfeldt)

Ein Mobilitätskonzept soll die Verkehrssituation auf der Wippenhauser Straße verbessern. Eine Gemeinschaftsgarage mit 200 Stellplätzen könnte den Parkplatz an der Deula-Schule ersetzen. Planungsausschuss bereitet die Öffentlichkeitsbeteiligung vor.

Von Peter Becker, Freising

Das Gestaltungskonzept für den Campus der neuen Berufsschule des Landkreises Freising an der Wippenhauser Straße steht. Der Schulausschuss des Kreistags hat die Pläne Anfang Mai begutachtet und war begeistert. Ob die Nachbarschaft diesen Enthusiasmus teilt, wird sich bald herausstellen, denn es ist eine Informationsveranstaltung am Campus geplant. Während dieser wird das Planungskonzept vorgestellt. In einem weiteren Schritt soll die Verwaltung im Freisinger Rathaus laut Beschluss des Planungsausschusses des Stadtrats die Beteiligung von Behörden und der Öffentlichkeit in die Wege leiten. Wer Bedenken gegen das Bauvorhaben hegt, kann diese dann äußern.

Wetterstein- und Weihenstephaner Ring begrenzen das Planungsgebiet im Norden. Im Nordosten schließt sich die Wohnbebauung an der Burgrainer Straße an. Im Südosten verläuft die Wippenhauser Straße, im Süden die Straße Lange Point. Im Westen stößt das Gelände, auf dem das neue Berufsschulzentrum entstehen soll, an die Steinbreite und Versuchsfelder der Weihenstephaner Hochschulen. Die Schwierigkeit bei der Planung bestehe in dem sehr verdichteten Areal, sagte Stadtbaumeisterin Barbara Schelle.

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Die Wippenhauser Straße ist bei dem Bauvorhaben das Nadelöhr. Notwendig ist auf jeden Fall deren Neustrukturierung. Mit Blick auf das hohe Verkehrsaufkommen mit Autos, Bussen, Fahrrädern sowie Fußgängerinnen und Fußgängern müssen die Verkehrsströme optimiert werden. Dazu haben sich die Planer schon Gedanken gemacht. Der westliche Gehweg an der Wippenhauser Straße soll entfallen. Stattdessen sieht der Entwurf einen "Boulevard" vor, der das Berufsschulzentrum mit dem südlich gelegenen Camerloher-Gymnasium verbindet. Er soll als Rad- und Fußweg nutzbar sein.

Im Norden soll eine zentrale Busstation entstehen, die zeitlich beschränkt als Sport-, Spiel- und Aufenthaltsfläche zur Verfügung steht. Auf dem Schulgelände selbst ist Parken in der Tiefgarage möglich. Nördlich der jetzigen Berufsschule gibt es einen Bunker, in dem die Stellplätze erhalten bleiben sollen. Die oberirdischen werden zugunsten der zentralen Busstation entfallen.

Der Parkplatz an der Deula-Schule ist ein städtebaulicher Missstand

Der Einmündungsbereich zwischen Wetterstein-, Weihenstephaner Ring und Wippenhauser Straße hinterlässt derzeit als Entrée zur Stadtmitte einen ungeordneten Eindruck. In unmittelbarer Nähe zum Bildungszentrum der Deula GmbH soll der jetzt dort situierte Parkplatz einer Gemeinschaftsgarage mit bis zu 200 Stellplätzen weichen. Die Anordnung der Kapazitäten im Bestand stellten einen städtebaulichen Missstand dar, der partiell bereits heute zu einem hohen Parkdruck im Gebiet führt, heißt es zur Begründung.

Die Gemeinschaftsgarage können sowohl die Deula als auch Besucherinnen und Besucher des Wissenschaftszentrum Weihenstephan, des Kunstforums im Schafhof sowie der Sportanlagen nutzen. Wobei tagsüber sicher der Betrieb an der Bildungseinrichtung im Vordergrund steht. Abends und am Wochenende geht es mehr ums Parken für Freizeitaktivitäten. Die Garage verbessert in jedem Fall den Zugang zum Europäischen Kunsthaus im Schafhof. Der Landkreis Freising arbeitet derzeit noch an einem Mobilitätskonzept.

Die geplanten Sportanlagen im Grünen lindern das bestehende Defizit an solchen Freizeitmöglichkeiten im Freisinger Norden. Frei- und Sportflächen sollen auch über der ehemaligen Hausmülldeponie "Im Gereuth" unter bestimmten Maßgaben möglich sein. Im Vorfeld des vom Landkreis ausgelobten Architektenwettbewerbs gab es bereits Untersuchungen zu möglichen Altlasten. Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass Eingriffe in die Überdeckung der Deponie besser vermieden werden sollten.

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