Achering:Bebauungsplan fällt nach Bürgerprotest durch

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In der Kirche St. Peter und Paul in Achering ist eine historische Orgel aus der Zeit des Spätbarocks zum Vorschein gekommen. Für deren Sanierung sammelt die Kirchenverwaltung von St. Ulrich in Pulling Spenden. (Foto: Marco Einfeldt)

Nach einer Reklamation von fünf Stadträten hat eine Mehrheit des Freisinger Stadtrats dem von der Verwaltung erarbeiteten "Bebauungsplan Nr. 159 "Achering-Ortsmitte" nicht zugestimmt, weil Bauwünsche nicht erfüllt werden.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Damit hatte man nicht so wirklich gerechnet. Nach einer Reklamation von fünf Stadträten hat eine Mehrheit des Freisinger Stadtrats am Donnerstagabend dem von der Verwaltung erarbeiteten Bebauungsplan Nr. 159 "Achering-Ortsmitte" nicht zugestimmt. Die Entscheidung ging 18:15 aus. Die Verwaltung muss nun wieder neu denken. Das Thema war bereits im Planungsausschuss diskutiert worden.

Etliche Acheringer Bürgerinnen und Bürger mit Bauwünschen waren mit dem Umgriff des Bebauungsplanes nicht einverstanden, da ihre Grundstücke außerhalb des Bereichs liegen, der laut dem Plan bebaut werden darf. Mit ihren Protesten wandten sie sich an Mitglieder des Stadtrates und fanden dort auch Gehör. Vor allem Robert Weller, Freie Wähler, zeigte Verständnis für die Anliegen der Acheringer Bürger. Dass deren Wünsche im weiteren Verfahren noch erfüllt würden, hielt er für unwahrscheinlich. "Wir haben doch noch nie einen Bebauungsplan nach der Beteiligung der Öffentlichkeit geändert", sagte er.

Am Tag nach der Entscheidung zeigte sich Freisings Stadtdirektor Gerhard Koch einigermaßen ratlos, zumal er laut eigenen Aussagen einen solchen Fall auch noch nicht erlebt hatte. "Wir müssen das jetzt erst einmal intern besprechen und entscheiden, wie wir in der Sache weitermachen", sagte Koch. Anlass für die Änderung des Bebauungsplans Nr. 159 war, dass für den zentralen Bereich der Ortschaft mehrere Bauanfragen eingereicht worden waren und eine zukünftige städtebauliche Entwicklung gesteuert werden sollte.

Die Planer wünschen sich eine freie Sicht auf die Kirche

Die Stadt Freising hatte daher eine Veränderungssperre erlassen, um mit diesem Bebauungsplan die städtebauliche Neuordnung zu steuern und damit eine positive Gesamtplanung zu erreichen. Diese Neuordnung konnte aber nicht alle eingegangenen Bauwünsche berücksichtigen. So haben die Planer beispielsweise im Umfeld der Acheringer Kirche in einem 50-Meter-Radius keine Bebauung vorgesehen, um die solitäre Wirkung der Kirche zu erhalten und ein Verschmelzen der Siedlungsbereiche mit der Kirche zu vermeiden. Zudem werde die freie Sicht auf das prägende Denkmal aus verschiedenen Perspektiven als sehr wichtig angesehen, heißt es weiter.

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