Beschluss revidiert:Doch kein Landschaftsschutzgebiet

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Auch der Hollerner See - hier eine Archivaufnahme - ist durch Grundwasser gespeist und aktuell zu voll. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Gemeinde Eching will sich die Möglichkeit offen halten, am Nordwestufer des Hollerner Sees einen Solarpark zu errichten.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Für eine Therme sind Flächen um das Erholungsgebiet Hollerner See einst aus dem Landschaftsschutzgebiet ausgeklammert worden - jetzt könnte die damalige Entscheidung dazu genutzt werden, um nachhaltige Energie zu erzeugen. Einstimmig korrigierte der Echinger Gemeinderat einen zwischenzeitlichen Beschluss, die Flächen doch wieder unter Schutz zu stellen.

Seit den Thermen-Plänen standen die Flächen am Nordwestufer des Sees quasi zur freien Verfügung, potenziell denkbar für jede Nutzung von einer See-Sauna bis zum Gewerbegebiet. Die Grünen hatten dann 2021 gefordert, nach dem definitiven Ende der Thermen-Pläne die rund 76 Hektar wieder unter Landschaftsschutz zu stellen.

Der Gemeinderat hatte dies mehrheitlich beschlossen. Seither wurde das aber nie umgesetzt, weil die Entwicklung der Ansiedlung insbesondere von Freiflächen-Photovoltaik abgewartet werden sollte. Nun ist raus, dass deren Installierung in Landschaftsschutzgebieten weiter begrenzt bleibt.

Für einen zehn Hektar großen Solarpark wäre Platz

Andererseits hat eine erste Studie für den Zweckverband Hollerner See aus Eching und Unterschleißheim ergeben, dass sich dort vorzüglich ein Solarpark ansiedeln ließe. Auf den 41 Hektar Fläche - der Rest der 76 Hektar ist Wasserfläche - ließen sich demnach mit ausreichend Trenn-Grün zum Erholungsgebiet locker zehn Hektar Photovoltaik-Anlagen errichten.

Das Gebiet ist komplett im Eigentum der Gemeinde Eching, des gemeinsamen Zweckverbands oder der Stadt Unterschleißheim. Bei einer ersten Vorstellung der Studie im Zweckverband Anfang des Jahres waren die Pläne eher zustimmend aufgenommen worden, aber nicht begeistert. Die Erholungsfunktion des Gebiets dürfe nicht beeinträchtigt werden, so der Tenor.

Eching hat nun die Voraussetzungen für eine weitere Beschäftigung mit dem Projekt geschaffen, indem einstimmig der Beschluss revidiert wurde, das Gebiet wieder unter Landschaftsschutz zu stellen. Das soll nun gerade für 35 Hektar Seefläche plus dem unmittelbaren Ufer-Umgriff beantragt werden.

Es wäre mit einer hohen staatlichen Förderung zu rechnen

Die potenziell geeignetsten Flächen für eine Freiflächen-Photovoltaik sind derzeit zur landwirtschaftlichen Nutzung an einen Pächter vergeben. Wegen der Einstufung der Echinger Flur als "weniger geeignet" für Landwirtschaft könnte eine hohe staatliche Förderung für die Produktion erneuerbarer Energien abgegriffen werden.

Laut Darstellung aus dem Rathaus hat bereits die Bürger-Energie-Genossenschaft Freising Interesse signalisiert und auch die Möglichkeiten der Netzeinspeisung untersucht, die demnach für das Projekt gegeben wären.

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