Flughafen München:23.000-faches Nein zur Startbahn

Rückenwind für die Startbahngegner: Mehr als 23.000 Menschen haben sich an einer Unterschriftenaktion beteiligt - mehr als die Initiatoren erwartet hatten.

Kerstin Vogel

23.524 Menschen haben im Planfeststellungsverfahren für den Ausbau des Flughafens erneut schriftlich gegen eine dritte Startbahn protestiert. Das sind weitaus mehr, als selbst die Startbahngegner erwartet hatten.

Die dritte Startbahn für den Münchner Flughafen ist höchst umstritten. Mehr als 23.000 Menschen haben schriftlich gegen das Vorhaben protestiert. (Foto: dpa)

Sie sehen sich klar bestätigt und fordern mit Nachdruck eine weitere mündliche Anhörung. "Die Reihen der Flughafengegner stehen geschlossen", analysiert der Kreisgeschäftsführer des Bundes Naturschutz, Manfred Drobny, während sich "Aufgemuckt"-Sprecher Hartmut Binner "mit dieser Zahl im Kreuz" vor allem für seinen nächsten Besuch bei Ministerpräsident Horst Seehofer gerüstet sieht: "Das sind mehr als damals beim Transrapid - und der ist gescheitert."

Seehofer hatte dem Aktionsbündnis vor einer Entscheidung der Staatsregierung einen Gesprächstermin versprochen.

Nötig geworden war das neuerliche Auslegungsverfahren, weil die FMG auf Anforderung der Regierung von Oberbayern ergänzende Gutachten zu ihren Ausbauplänen hatte vorlegen müssen. Die Startbahngegner standen vor dem Problem, die Bürger in nur fünf Wochen zu erneuten Einsprüchen zu motivieren. Unterdessen ist bei der Regierung ein Team aus 15 bis 20 Mitarbeitern, darunter Juristen und Fachkräfte für Naturschutz, mit der Bearbeitung der neuen Einsprüche beschäftigt.

Laut Regierungssprecher Heinrich Schuster werden diese "systematisch aufbereitet" und gehen dann für eine neuerliche Stellungnahme an die FMG. Erst danach will die Regierung entscheiden, ob es mündliche Anhörungen geben wird. Gefordert werden diese außer von den Bürgerinitiativen von Stadt Freising, Bund Naturschutz und Landrat Michael Schwaiger.

© SZ vom 03.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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