Rot oder röter:Dach des Asamgebäudes wird optische Überraschung

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Leuchtend ziegelrot wird das Dach des Freisinger Asamkomplexes nach der Sanierung erstrahlen. (Foto: Marco Einfeldt)

Das Dach des Asamgebäudes soll mit roten Ziegeln gedeckt werden. Ob die alle die gleiche Farbe haben werden, ist wegen der europaweiten Ausschreibung offen.

Von Kerstin Vogel, Freising

Das Dach des Freisinger Asamgebäudes wird nach dessen Sanierung in klassischem Ziegelrot erstrahlen - und wenn alles gut geht, dann wird das auch auf allen vier Flügeln zumindest so ziemlich dasselbe Rot sein. Das ist deshalb offensichtlich nicht selbstverständlich, weil die erforderlichen Dachdeckerarbeiten europaweit ausgeschrieben werden müssen, wegen der Größe des Auftrags dann wohl mindestens zwei Firmen beauftragt werden dürften - und die bringen die gewünschten Ziegel voraussichtlich selber mit. Damit aber könnte die Farbe des Materials möglicherweise leicht unterschiedlich ausfallen, so die Sorge der Stadträte, die am Montag im Finanzausschuss über das neue Dach für den Asamkomplex entscheiden sollten.

Zuvor hatten sie sich vom Asaminnenhof aus schon einmal ein Bild von der künftigen Optik des Daches machen können. Zu Anschauungszwecken ist bereits eine etwa zehn Quadratmeter große Fläche mit den neuen Ziegeln ausgestattet worden - ein leuchtender Blickfang auf dem derzeit fast schwarzen Asamdach. Die aktuelle Eindeckung stammt aus den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, ist demnach nicht historisch und aus Sicht der Denkmalschützer problemlos zu ersetzen - zumal die neuen, roten Ziegel stark einem Originalziegel nachempfunden sind, den die Bauforscherin Eva Fritz im Traufschutt des Daches gefunden hatte.

Dabei handelt es sich fachsprachlich um einen Biberschwanz-Ziegel mit Korbbogenschnitt und gebürsteter Oberfläche, an dessen Riffelung sich im Ausschuss dann allerdings noch einmal eine Diskussion entzündete. Diese Ziegel seien vermutlich um einiges teurer als solche ohne Riffelung, gab Grünen-Stadtrat Sebastian Habermeyer zu bedenken - und fand Unterstützung bei Benno Zierer (FW), der die Kostenfrage ebenfalls geklärt haben wollte. Die Verwaltung soll nun also noch feststellen, um wie viel teurer die Riffelung die Stadt zu stehen käme, damit der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung endgültig über das Material für das sanierte Asamdach entscheiden kann.

© SZ vom 15.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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