Jahresrechnung 2022:Eching erwirtschaftet Rekordüberschuss

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Die Gemeinde Eching hat 2022 deutlich mehr Geld eingenommen als erwartet, dennoch warnt die Kämmerin vor zu viel Euphorie. (Foto: Stephanie Pilick/dpa)

Nach Grundstücksverkäufen können nun mehrere Millionen Euro auf die hohe Kante gelegt werden - die werden in den kommenden Jahren aber auch gebraucht.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Das Jahr 2022 ist in der Echinger Gemeindekämmerei mit einem Rekordvolumen an Finanzbewegungen abgeschlossen worden - und mit einem Rekordüberschuss. 3,5 Millionen Euro hätte das Rathaus laut Finanzplanung aus den Rücklagen abzapfen müssen, um die geplanten Ausgaben zu finanzieren; stattdessen blieb das Festgeld unangetastet und nach Rechnungsabschluss können sogar 12,6 Millionen Euro Überschuss neu zurückgelegt werden.

Verantwortlich für diese Schwemme ist der Verkauf von Grundstücken im Neubaugebiet an der Böhmerwaldstraße, auf denen ein privater Investor Wohnblöcke mit rund hundert Wohneinheiten errichten wird. Diese Einnahme in zweistelliger Millionenhöhe war 2021 im Etat vorgesehen, wurde aber erst 2022 realisiert, so dass sie nun formal ungeplant die Kassen flutete.

Angesichts der Entwicklung am Immobilienmarkt habe man die Flächen "genau zum richtigen Zeitpunkt verkauft", freute sich Bürgermeister Sebastian Thaler. Der Jahresabschluss 2022 wurde damit auf einen Umfang von 73,5 Millionen Euro gesteigert, geplant waren 58,5 Millionen Euro. Das höchste Volumen in der Gemeindegeschichte bisher war 2020 mit 56,8 Millionen abgerechnet worden.

Auch die Gewerbesteuereinnahmen sind höher als erwartet

Zum satten Überschuss trugen auch noch andere Faktoren bei. So nahm Eching 2,1 Millionen Euro mehr an Gewerbesteuer ein als erwartet. Angesichts der weiterhin unsicheren Corona-Folgen für die Steuerentwicklung war mit 11,5 Millionen Euro vorsichtig kalkuliert worden, eingegangen sind dann 13,6 Millionen Euro.

Zudem wurde über eine Million Euro an vorgesehenen Personalkosten nicht ausbezahlt, weil übers Jahr Stellen in diesem Umfang nicht besetzt waren. So erbrachte schon der Verwaltungsetat, aus dem die laufenden Ausgaben bestritten werden, einen Überschuss von 5,5 Millionen Euro. Hier war ein Minus kalkuliert gewesen, was zum jährlichen politischen Streit um ein strukturelles Defizit geführt hatte; ebenfalls regelmäßig ergibt sich in der Abrechnung dann ein Plus, allerdings war es noch nie so hoch wie heuer.

Bürgermeister Sebastian Thaler nannte das Ergebnis "sehr erfreulich", Kämmerin Andrea Jensen drückte vorbeugend auf die Euphorie-Bremse. In der Etat-Planung 2023 bis 2026 würden sich die Investitionen in Kindertagesstätten und Wohnungsbau auf 52,2 Millionen Euro summieren, da sei ein Rücklagen-Stand von jetzt 23,4 Millionen Euro auch angebracht. Der Gemeinderat hat die Jahresrechnung gegen drei Stimmen der CSU zur Kenntnis genommen.

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