Öffentlicher Nahverkehr in Eching:Fahrten im Stundentakt

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Schon 2024 soll ein Echinger Ortsbus die westlichen Ortsviertel und die nördlichen Gemeindeteile an die S-Bahn und den überörtlichen Nahverkehr anbinden.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Der nächste Bus-Halt kommt deutlich schneller als erwartet. Schon 2024 soll ein Echinger Ortsbus die westlichen Ortsviertel und die nördlichen Gemeindeteile an die S-Bahn und den überörtlichen Nahverkehr anbinden. Im Stundentakt wird ein Midi-Bus an sechs Tagen die Woche Günzenhausen, Ottenburg, Deutenhausen, den Echinger Norden jenseits der Bahn und den Westen jenseits der Bahnhofstraße mit dem Bahnhof und den zentralen Busstationen verbinden.

Für den reinen Ortsbus, der freilich in den MVV eingegliedert ist, muss die Gemeinde mehr als die Hälfte der Kosten tragen. Bei einer statistisch erwartbaren Auslastung verblieben für das Rathaus rund 145.000 Euro jährliche Kosten. Die Summe bewilligte der Gemeinderat einstimmig.

Schon seit Jahren bemühen sich die nördlichen Gemeindeteile um eine adäquate Einbindung ins Verkehrsnetz. Zuletzt hatten Bürger für Eching, Echinger Mitte und ÖDP ein bis in die Fahrplan-Details ausgearbeitetes Konzept für einen derartigen Ortsbus vorgelegt. Hatte es damals noch geheißen, das Projekt werde wohlwollend aufgenommen, sei aber auf dem laufenden Verfahrensweg vor 2026 überhaupt nicht vorstellbar, so ging es nun plötzlich ganz rasch.

Schon im Dezember 2024 könnte die Linie 696 starten

Schon zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 könnte die Linie 696 starten. Grob vorgesehen ist eine Route mit Start in Deutenhausen über sechs Haltestellen in Deutenhausen, Ottenburg und Günzenhausen und dann über das Gewerbegebiet Nord und den Waldweg zur Nordseite der S-Bahn.

Mit dem Nebeneffekt, als Transfer zwischen den Bahnseiten zu dienen, geht die Linie dann weiter zur Südseite des Bahnhofs und fährt dann über die Blüten-, Geschwister-Scholl-, Professor-Kurt-Huber- und Hollerner Straße den Echinger Westen ab, schwenkt dann noch über die Hauptstraße in die Feldstraße ein und erreicht hier über Hart- und Heidestraße wieder den Bahnhof.

Diese Viertel in Eching waren zuletzt bei der Beschleunigung der bestehenden überörtlichen Linien vom Busnetz abgehängt worden. Seither fährt kein Linienbus mehr über die Bahnhofstraße hinaus. Der Midi-Bus, analog zum bestehenden Neufahrner Ortsbus, soll von 5.30 Uhr morgens an im Stundentakt bis 22.30 Uhr verkehren, an Samstagen von 7.30 Uhr bis 22.30 Uhr.

Ein reduzierter Betrieb an Sonntagen soll geprüft werden

Die CSU hat angeregt, als letztes fehlendes Teilchen auch noch die Alte Ziegelei östlich von Günzenhausen anzubinden. Das bewertete Johannes Mahl vom Zweckverband Verkehrsbetriebe von Eching und Neufahrn als kontraproduktiv; ein derartiger Halt würde für die anderen Orte die Fahrt um vier Minuten verlängern und werde deutlich als Umweg empfunden, zudem sei die Alte Ziegelei über die Linie 695 schon an das öffentliche Netz angebunden.

Die weitere Anregung, auch einen - reduzierten - Betrieb am Sonntag vorzusehen, soll geprüft werden. Wegen der deutlich ungünstigeren Kosten-Nutzen-Relation könne sich dadurch das Defizit für die Gemeinde aber drastisch verteuern, warnte Mahl.

Alexander Krimmer (ÖDP) schlug vor, die Linien nicht wie üblich für fünf Jahre vertraglich zu vergeben, sondern ausnahmsweise nur für drei, um dann 2027 eine mögliche Synchronisation mit dem Neufahrner Ortsbus hinzubekommen. Das soll mit dem MVV besprochen werden.

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