Eching:Ärger über verbarrikadierte Feldwege

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Auch der Hollerner See - hier eine Archivaufnahme - ist durch Grundwasser gespeist und aktuell zu voll. (Foto: Marco Einfeldt)

Schranken sollen Schleichwege zu Echinger Erholungsgebieten versperren. Doch Landwirte klagen, dass ihnen die Zufahrt zu ihren Feldern verbaut wird.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Die Feldwege um Eching sind probate Schleichwege zu den großen Badeseen im Gemeindegebiet, den Echinger und neuerdings auch den Hollerner See. Um wildes Parken und Rangieren in der Flur zu unterbinden, werden die Wege darum reihenweise gesperrt - und verlieren so allmählich ihren ureigenen Sinn. Die Landwirte könnten nun ihre eigenen Wege nicht mehr nutzen, lautete die zentrale Klage beim diesjährigen Lammessen der Bauern mit der Rathausverwaltung.

"Absolut inakzeptabel" sei etwa die neu geplante Schranke am Feldweg in der Verlängerung des Klosterwegs, mit der die Zufahrt zum Hollerner See kanalisiert werden soll, hieß es aus dem Vorstand der Echinger Landwirte. Aber grundsätzlich hadern die praktizierenden Landwirte mit allen Schranken auf den Feldwegen.

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"Eine schleichende Entwertung der Feldwege" sei das, monierte Hans Fischer. Neben den Behinderungen und Einschränkungen bei der Fahrt von und zu den Feldern empört die Bauern, dass sie es sind, von denen die Wege unterhalten und gepflegt werden. Notfalls müsse der Verkehr eben dadurch entzerrt werden, dass "die Gemeinde für den See eigene Wege bauen muss", forderte Klaus Widhopf. Es gehe jedenfalls nicht an, "dass man Riesen-Erholungsgebiete baut und dann darf keiner hinfahren".

Die Durchfahrt in der Verlängerung des Klosterwegs ist zu schmal

Die geplante Barriere in der Verlängerung des Klosterwegs ist nun so vertrackt, dass Landwirte auch bei geöffneter Schranke mit schwerem Gerät nicht durchkämen, da die Breite zu gering ist. Bürgermeister Sebastian Thaler sagte zu, auf jeden Fall werde die Schranke an einen Platz verlegt, wo die nötige Durchfahrtsbreite erreicht werde. Zudem wolle man in der Badesaison heuer ausprobieren, ob der Verkehr auch ohne Schranke verträglich laufe.

Der Bürgermeister informierte bei der traditionellen Versammlung im Café Central ansonsten über die Pläne zur 1250-Jahr-Feier der Gemeinde, den Neubau der Hochspannungsleitung durch das nördliche Gemeindegebiet und die Ortsplanung im "Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept".

Hier appellierte er an die Landwirte, denen zahlreiche Flächen auch im Ortskern gehören, sich aktiv an der Planung zu beteiligen. Erst die Beteiligung der Grundeigner mache derartige Projekte gehaltvoll. Die mittelfristige Entwicklung der wenigen noch verbliebenen Hofstellen im Ortskern ist einer der zentralen Schwerpunkte des Planungsprozesses.

Die Ortsgemeinde der Landwirte hatte vor dem Lammessen ihre turnusmäßigen Neuwahlen durchgeführt. Den wiedergewählten Vorstand bilden Vorsitzender Josef Schredl, Zweiter Vorsitzender Christian Mauermaier, Kassier Klaus Widhopf, Schriftführer Simon Steininger und Wegebaumeister Georg Geil.

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