Parken am Hollerner See:Die Not wird nicht gelindert

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Der Hollerner See ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. An warmen Badetagen gibt es dort eine Menge Autos - und für diese nicht genügend Parkplätze. (Foto: Johannes Simon)

In dem beliebten Naherholungsgebiet sind an warmen Tagen Fluchtwege und Straßen zugeparkt, weil es nicht genügend Stellplätze gibt. Doch der Echinger Gemeinderat lehnt eine Parkplatz-Erweiterung ab.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Die gravierende Parkplatz-Not am Hollerner See wird nicht gelindert. Mit klarer Mehrheit hat sich der Echinger Gemeinderat dagegen ausgesprochen, den bestehenden Parkplatz zu erweitern. Eine Anstückelung von immer weiteren Stellplätzen wird nicht als zukunftsträchtige Lösung für die Erschließung des Erholungsgebiets gesehen.

Am Echinger See ist der Parkplatzbedarf über die Jahrzehnte auf mittlerweile 1100 Stellplätze auf zwei großflächigen Parkplätzen angewachsen. Der Hollerner See bietet rund dreimal so viel Wasser- und entsprechend mehr Uferfläche - und hat 600 Parkplätze. Die sind nun im Regelfall hoffnungslos überfüllt und an extrem warmen Bade-Wochenenden herrscht hier das blanke Chaos.

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Die vorbeiführende Staatsstraße ist dann verkehrsgefährdend zugeparkt, auf dem Erholungsgelände sind alle Flucht- und Rettungswege dicht. Eine pikante Pointe erhielt die Situation jüngst, als der bestellte Parkplatzwächter Tickets auch noch für diese Rettungswege verkaufte. Zahlende Besucher erhielten dann zum Park-Ticket auch noch ein Straf-Ticket der Polizei. Auch das angrenzende Naturschutzgebiet Mallertshofer Holz wird durch Wild-Parker geschädigt.

Der Erholungsflächenverein München möchte nun die Parkplätze erweitern. Eine Fläche dazu im Besitz der Gemeinde ist östlich angrenzend vorhanden, auf der theoretisch mindestens 600 neue Stellplätze entstehen könnten; akut sollten gerade mal 150 neu angelegt werden. Mit 17:4 Stimmen lehnten CSU, SPD, Grüne, Bürger für Eching/Alex Krimmer, FDP und ein FW-Rat gegen den Bürgermeister und drei FW-Räte das ab.

"Eching hat von den neuen Parkplätzen nichts", sagte Heike Krauß (CSU), "nur mehr Verkehr". Die CSU fordert kategorisch eine zweite Erschließung des See-Geländes mit neuen Parkplätzen dort - und zwar an der Westseite, von Unterschleißheim her.

Das Seeufer liegt dort einen Steinwurf entfernt von der Unterschleißheimer Stadtgrenze, das sich im Zweckverband Hollerner See für den Unterhalt des Erholungsgeländes einbringt, aber eine Anbindung dort kategorisch ausschließt. Ob die Anbindung dort überhaupt in Eching mehrheitsfähig wäre, ist auch noch offen.

Julian Morgenroth (SPD) fordert eine Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Für die SPD forderte Julian Morgenroth endlich eine Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. "150 Parkplätze werden das Problem auch nicht lösen", argumentierte er, und immer weiter anzustückeln, sei wohl nicht nachhaltig gedacht. Vielleicht könne der Druck durch die fatale Park-Situation helfen, diese Erschließung zu erhalten. Zielsetzung müsse doch sein, Alternativen zum Auto zu fördern, sagte Patricia Linner (SPD), und es nicht wieder dem Auto zu erleichtern.

Bürgermeister Sebastian Thaler sah bei diesen Argumentationen "Wunsch und Wirklichkeit" auseinanderklaffen. Die Parkplatzsituation zu verbessern, sei schon "ein bisserl Aufgabe der Gemeinde", auch wenn Echinger nur einen Bruchteil der Parkplätze benötigten. Als Partner im überregionalen Erholungsflächenverein habe man "schon eine gewisse Verpflichtung, an einem Strang zu ziehen".

FW-Sprecher Christoph Gürtner wertete den Andrang "als positives Signal, dass der See so gut angenommen wird". Mit weiteren Parkplätzen werde man "das Problem nicht lösen", räumte er ein, "aber wir haben dann getan, was in unserer Macht steht". Sollten sich durch das Chaos-Parken Unfälle ergeben, müsse man sich fragen, ob das durch weitere Parkplätze verhindert hätte werden können.

Die Grünen regten an, zunächst einmal die Parkplatz-Pächter anzuhalten, für Ordnung zu sorgen. Dass Rettungswege freigehalten würden, sei doch wohl auch deren Aufgabe, die immerhin über die Parkplatzgebühren entlohnt würde. Krauß forderte, die Halteverbote im Umgriff unbedingt auch noch explizit zu beschildern, was das Landratsamt zuvor abgelehnt hatte, da Parken dort jeweils auch ohne Beschilderung klar erkennbar untersagt sei.

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