Eching plant für die nächsten 20 Jahre:Eine Sammlung strategisch-politischer Themen

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Das Rathaus in Eching. (Foto: Johannes Simon)

Hinter verschlossenen Türen hat der Gemeinderat die Ziele und Grundsätze für die Echinger Gemeindeentwicklung der nächsten 20 Jahre abgesteckt. Zeitgemäß und neu ist als allererste Zielsetzung die "Nachhaltigkeit und Klimaschutz als oberste Prämisse" festgehalten.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Die Ziele und Grundsätze für die Echinger Gemeindeentwicklung der nächsten 20 Jahre hat der Gemeinderat jetzt abgesteckt. In mehreren Workshops komplett hinter verschlossenen Türen wurde das grundlegende Kapitel des Gemeindeentwicklungsprogramms (GEP) fortgeschrieben. Nun sollen öffentliche Veranstaltungen folgen, bei denen die dazugehörigen Maßnahmen diskutiert werden können.

Seit 1976 hat Eching seine Handlungsziele transparent in einem Entwicklungsprogramm niedergelegt; 1983 wurde es fortgeschrieben, 2003 ein zweites Mal. 2009 wurde diese Fassung lediglich um ein - mittlerweile wieder obsoletes - zentrales Projekt am Hollerner See ergänzt. Ansonsten ruht die strategische Planung im Rathaus seit 20 Jahren.

In mehreren Klausursitzungen und Workshops hat der Gemeinderat nun die nächste Fortschreibung unternommen. Zeitgemäß und neu ist als allererste Zielsetzung unter Punkt 1.1. gleich "Nachhaltigkeit und Klimaschutz als oberste Prämisse". Das GEP wird in seiner Definition erweitert als "Grundlage der klimagerechten Entwicklung der Gemeinde".

Weitere zentrale Ziele sind das "Bestreben um einen möglichst barrierefreien, annähernd geschlossenen Lebenskreis", die "Sicherstellung der Wohnraumversorgung für heutige und künftige Generationen", die "Unterstützung und Förderung der Integration" für Neubürger jeglicher Identität und Herkunft, die "Stärkung des demokratischen Gemeinwesens", eine "qualitätsvolle Ortsgestaltung zur Steigerung der Aufenthaltsqualität" und die "Fortführung der Interkommunalen Zusammenarbeit".

Nicht an Parteiinteressen oder Wahlperioden geknüpft

Diese grundlegenden Ziele werden dann in zwölf Unterpunkten von Mobilität bis Erholung, von Generationenthemen bis Wirtschaft, von Sozialem bis Wohnraum, aufgefächert und präzisiert. Es sei "sehr langfristig orientiert", sagte Bürgermeister Sebastian Thaler bei der einstimmigen Verabschiedung im Gemeinderat, und "nicht an Parteiinteressen oder Wahlperioden geknüpft".

Der ehemalige Hallbergmooser Bürgermeister Klaus Stallmeister, der die Erarbeitung als Moderator begleitet hat, nannte das GEP "eine Sammlung strategisch-politischer Themen". In seiner Außenwirkung sorge es für Transparenz, indem jeden Echinger darin klargelegt werde, wie und wohin die Gemeinde arbeite; im Rathaus könne es "die Arbeit zielgerichteter und konstruktiver" machen.

Bei einer Informationsveranstaltung im Rahmen des "Echinger Klimafrühlings" im April soll das GEP nun vorgestellt und die Arbeit an Teil zwei eingeleitet werden. Dazu sollen sich Bürger finden, die mit ihren jeweiligen Schwerpunktinteressen die zwölf Unterpunkte mit Maßnahmen und Projekten unterfüttern.

Im Idealfall sollen sich zu jedem Thema um die zehn Interessierte finden, die dann mit Gemeinderäten und Rathausmitarbeitern Vorschläge erarbeiten, wie die festgelegten Ziele erreicht werden können. Stallmeister betonte, dass für die Mitarbeit exakt drei Sitzungen zur Bestandsaufnahme, Ideensammlung und Abfassung nötig würden, weiteres Engagement sei nicht gefordert. Das solle die Beteiligung niederschwelliger machen.

Diese Maßnahmenkataloge würden dann zusammengeführt und final vom Gemeinderat verabschiedet. Auch danach werde es aber "ein lebendes Dokument" bleiben, betonte Stallmeister. Korrekturen und strategische Meinungsänderungen könnten jederzeit vorgenommen werden, die Aktualität müsse ohnehin laufend überprüft werden.

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