Für die zwei anstehenden großen Wohnbauprojekte an Böhmerwald- und Pommernstraße hat der Echinger Gemeinderat jetzt weitere Details vorangebracht. Die Wohnanlage, die von der Gemeinde selbst errichtet wird, soll der Vergabe an "Berufsangehörige der Daseinsvorsorge", etwa Erzieherinnen oder Bauhofmitarbeiter, gewidmet werden. Damit will die Gemeinde weitere staatliche Zuschüsse abgreifen.
Als Abschluss des Wohngebiets östlich der Böhmerwaldstraße entsteht zur Bahnlinie hin ein Wohnblock, der sich am östlichen Rand dann noch in L-Form entlang der Böschung zur Paul-Käsmaier-Straße zieht. In der von einem Bauträger errichteten Wohnanlage entstehen 112 Wohnungen, von denen 30 im Wohnbaumodell der Gemeinde vergünstigt verkauft werden.
Der Gemeinderat hat nun die Wohnungen für seine Vergabe ausgesucht. Die vertraglich vereinbarte Beteiligung der Gemeinde bemisst sich nicht an der Zahl der Wohnungen, sondern an der Wohnfläche, von der ein Drittel ins Wohnbauprogramm geht. Weil die Gemeinde stark bei den Drei-Zimmer-Wohnungen zugeschlagen hat, ist die reservierte Wohnungszahl unter einem Drittel.
Im Wohnbaumodell vergeben werden nun sieben Zwei-Zimmer-Wohnungen, 13 Drei-Zimmer-, acht Vier-Zimmer- und zwei Fünf-Zimmer-Wohnungen. Drei davon gehören mit ihren Dachterrassen zu den Filetstücken im Portfolio. Die anderen 27 verteilen sich über die vier Geschosse. Im Wohnbaumodell liegt der Quadratmeterpreis um 1000 Euro unter dem Richtwert.
Der Verkauf der frei finanzierten Wohnungen durch den Bauträger hat bereits begonnen, sodass heuer noch mit dem Baubeginn gerechnet werden kann. Das Rathaus wird veröffentlichen, wann man sich für das Wohnbaumodell bewerben kann.
Als südlichen Abschluss der Wohnanlage errichtet die Gemeinde in Eigenregie weitere 19 Wohnungen. Diese Einheiten sollen vermietet werden, wobei bislang immer an Gemeindebedienstete gedacht war, insbesondere das so dringend benötigte Personal für Kindertagesstätten.
Der staatliche Zuschuss könnte sich von 30 auf 35 Prozent erhöhen
30 Prozent der Baukosten erhält die Gemeinde ohnehin aus dem "Wohnungspakt Bayern" als staatliche Unterstützung. Nun könnte der Zuschuss auf 35 Prozent anwachsen, wenn sich das Rathaus verpflichtet, mindestens 60 Prozent des Wohnraums an "Berufsangehörige der Daseinsvorsorge" zu vergeben.
Die Definition dieser Berufsgruppen ist von den Behörden, die über die Zuschüsse wachen, maximal weit gefasst; Erzieherinnen oder Mitarbeiter im Gemeindebauhof dürften in jedem Fall darunter fallen. Die Vergabe an diese Klientel habe man ja "ohnehin im Hinterkopf gehabt", sagte Bürgermeister Sebastian Thaler, mit dem kommunalen Wohnungsbau wolle man "unserer sozialen Aufgabe gerecht werden".
Da liege es folglich nahe, "sich mit dem Beschluss auch verbindlich dazu zu bekennen", betonte er. Angesichts der erwarteten Baukosten bringt das Votum immerhin knapp eine halbe Million Euro an zusätzlicher Förderung. Der Gemeinderat beschloss die Widmung denn auch einstimmig. Die Wohnanlage mit 19 Wohnungen ist gerade auf den letzten Metern des Genehmigungsverfahrens, auch hier könnte der Bau heuer noch beginnen.