Die Gemeinde boomt:Zu wenig günstiges Bauland

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Zolling wächst - Grundstücke gehen oft zu Höchstpreisen weg

Von Katharina Aurich, Zolling

Der Gemeinde Zolling geht es gut, sie verfügt über 13 Millionen Euro Rücklagen. Etwa zwei Stunden lang berichtete Bürgermeister Max Riegler (CSU) während der Bürgerversammlung über Daten und abgeschlossene sowie geplante Vorhaben der Gemeinde mit ihren knapp 5000 Einwohnern. Sollte sich diese Zahl vor den Kommunalwahlen 2020 auf über 5000 erhöhen, wovon er ausgehe, dann werde der Gemeinderat künftig aus 20 Mitgliedern bestehen, sagte Riegler, der selbst aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl antritt.

Ein immer wiederkehrendes Thema in Zolling ist fehlendes Bauland. Immerhin stelle die Gemeinde jetzt in Flitzing sieben Grundstücke, die im Einheimischenmodell vergeben werden, zur Verfügung. Die Konditionen sind günstig: 250 Euro kostete die Gemeinde der Quadratmeter, so Riegler. Der marktübliche Preis betrage zurzeit 460 Euro, aber da die Gemeinde finanziell gut dastehe, wolle man an den Grundstücken nichts verdienen. Auch in der kleinen Ortschaft Thann werde derzeit ein Bebauungsplan für vier Grundstücke aufgestellt.

Nicht nur für Bauwillige fehlten Grundstücke, sondern auch für eine kommunale Wohnanlage, wie sie zum Beispiel in Kranzberg von der Gemeinde geplant sei, stellte ein Zuhörer fest. Die Gemeinde sei grundsätzlich offen für ein derartiges Projekt, antwortete der Rathauschef. Dafür hätte sich das Grundstück neben dem Pfarrheim angeboten, das der katholischen Kirchenstiftung gehöre, die jedoch die vier Bauparzellen an die Meistbietenden verkauft habe, so Riegler.

Zwar muss sich die Kommune um ihre Finanzen keine Sorgen machen, dennoch listete Riegler die Ausgaben für die Kinderbetreuung genauer auf. "Die Kosten für die Kinderbetreuung sind immens geworden", so seine Bilanz. Die Gemeinde lege pro Kind und Monat 260 Euro für die Betreuung dazu. Von den Eltern kämen durchschnittlich 130 Euro im Monat, den Rest übernehme der Freistaat. Natürlich sei es sinnvoll, in Kinder zu investieren, betonte Riegler.

Ausführlich ging der Rathauschef auf die Abwasserentsorgung und die Trinkwasserversorgung ein. Die Kläranlage Oberappersdorf sei für knapp zwei Millionen Euro modernisiert, die Kanalisation in der Ortschaft in Stand gesetzt worden. Auch in Palzing wurden die Kanäle repariert, allerdings sei dies noch nicht abgeschlossen. In Zolling wird für die Wasserversorgung die Technik, in Flitzing das Gebäude der Pumpstation saniert.

Doch nicht nur über Zahlen und Projekte informierte Riegler die rund 50 meist männlichen, älteren Zuhörer, sondern auch über das Festjahr, denn die Ortschaft Zolling feiert heuer ihr 1275-jähriges Bestehen. Die nächsten Termine sind am 25. April die Pflanzung eines Baumes und ein Marienoratorium in der Kirche am 19. Mai, am 14. Juli gibt es dann ein Bürgerfest.

© SZ vom 28.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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