Bahn:Weiterhin Zugausfälle auf der Strecke München-Hof

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Das Schnee-Chaos Anfang Dezember hat den S-Bahn- und Zugverkehr lahmgelegt - und die Auswirkungen sind teils noch immer zu spüren. (Foto: Georgine Treybal)

Die Deutsche Bahn hat noch immer mit den Folgen des heftigen Wintereinbruchs Anfang Dezember zu kämpfen. Viele Fahrzeuge sind beschädigt worden, Fahrgäste aus Freising und Moosburg müssen deshalb noch mehrere Wochen lang mit Einschränkungen leben.

Von Petra Schnirch, Freising

Für Bahnpendler aus Moosburg oder Freising gehören Verspätungen und überfüllte Züge längst zum Alltag. Mit der Neuvergabe der Strecke von Hof nach München und dem Wechsel von der Länderbahn mit den "Alex"-Zügen zur DB Regio im Dezember erhoffte sich nicht nur der Fahrgastverband Pro Bahn deutliche Verbesserungen. Doch dann kam der Schnee. Auch Wochen nach dem heftigen Wintereinbruch Anfang Dezember gibt es bei der Linie RE 2 noch Zugausfälle - und das wird vorerst so bleiben. Erst von 22. Januar an werden die Züge nach Auskunft der Deutschen Bahn AG wieder nach dem regulären Fahrplan verkehren.

Der massive Wintereinbruch am ersten Dezemberwochenende habe viele Züge beschädigt, sodass seither weniger Fahrzeuge für den Betrieb zur Verfügung stünden, teilt die Deutsche Bahn mit. Durch den massiven Schneefall seien vielerorts Oberleitungen von Ästen und umstürzenden Bäumen getroffen worden, zudem hätten sich Stromabnehmer auf den Zügen unter der Schneelast gesenkt und zu Kurzschlüssen geführt. Die Folge: Abstellanlagen seien teils mehrere Tage lang nicht zugänglich und die Stromversorgung vieler Fahrzeuge längere Zeit unterbrochen gewesen. Durch den strengen Frost seien so teils erhebliche Schäden entstanden, etwa an Wasserleitungen und -tanks sowie an Komponenten der Stromversorgung.

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"Die Mitarbeitenden in den Werken arbeiteten in den vergangenen Wochen und auch an den Weihnachtsfeiertagen mit Sonderschichten daran, die Fahrzeuge möglichst schnell wieder einsetzen zu können", heißt es in einer DB-Mitteilung. Wegen der großen Zahl betroffener Fahrzeuge und teils längerer Ersatzteil-Lieferzeiten stünden nach wie vor nicht alle Fahrzeuge zur Verfügung.

Während die Züge der Regionalbahnlinie RB 33 zwischen Freising und Landshut seit 23. Dezember wieder regulär verkehren, besteht laut Deutscher Bahn auf der Strecke der Regionalzuglinie RE 2 zwischen Hof und München weiterhin ein "reduziertes Angebot". Alternativ könnten jedoch je nach Streckenabschnitt parallel verkehrende Regionalexpresslinien genutzt werden. Die DB rät Fahrgästen, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen zu informieren und entschuldigt sich für die Einschränkungen.

Pro Bahn kritisiert die Informationspolitik als "Super-GAU"

So ausführlich hatte sich die DB bisher nicht geäußert und war vom Fahrgastverband Pro Bahn heftig kritisiert worden. Was die Informationspolitik angeht, spricht Marco Kragulji, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands, nach wie vor von einem "Super-GAU". Als Grund für die Zugausfälle habe die DB zunächst Bauarbeiten angeführt, was sich nach Rückfragen als falsch erwiesen habe. Die DB räumt diesen Fehler ein, verweist aber auch auf eine Pressemitteilung vom 11. Dezember. Darin heißt es, dass wegen des Wintereinbruchs auf der Linie RE 2 nur etwa die Hälfte der Züge fahren könne.

Kragulji hofft, dass es auf der Strecke bald wieder besser läuft. Er befürchtet jedoch, dass das Angebot wegen Personalmangels und Krankheitsfällen auch weiterhin nicht optimal sein werde. Pendler sollten in jedem Fall "dranbleiben" und dem Verband Probleme melden, rät er.

Grundsätzlich begrüßte Pro Bahn die Trennung der Strecken München-Hof und München-Prag. Bisher wurde der gemeinsame Alex-Zug in Schwandorf geteilt beziehungsweise dort zusammengekoppelt. Durch die Grenzkontrollen sei der Zugteil aus Prag jedoch häufig mit großer Verspätung angekommen, die Wagen aus Hof mussten warten, erklärt Kragulji. Pro Bahn habe deshalb schon länger eine unabhängige Bedienung der Strecken gefordert. Die Länderbahn ist nur noch für die Verbindung München-Prag zuständig.

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