Bürgermeisterwahl in Kranzberg:Deutliche Mehrheit für Hermann Hammerl

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Der Kranzberger Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) bleibt für weitere sechs Jahre im Amt. Er siegte mit 65,9 Prozent der Stimmen deutlich vor Anton Hierhager (SPD), der 34,1 Prozent erhielt. Hammerl hatte in allen acht Wahllokalen die Nase vorn. Die SPD wird für ihren engagierten Wahlkampf aber wohl mit zwei Sitzen im neuen Gemeinderat belohnt, bisher hatte sie nur einen. Nach Auszählung von sieben der acht Bezirke lag sie bei fast 13 Prozent.

"Ich freue mich unbandig", sagte Hammerl am Wahlabend. Er habe auf ein gutes Ergebnis gehofft und sei erleichtert, denn es habe "viele Unbekannte" gegeben. In den letzten beiden Wochen hatte sich der Ton im Wahlkampf verschärft. Nicht absehbar war auch, wie die Wähler die ständigen Reibereien im Gemeinderat bewerten würden.

Hierhager dagegen hatte sich mehr ausgerechnet und war deshalb "nicht erfreut" über sein Abschneiden. "Wir haben super gekämpft und interessante Themen gesetzt", sagte er. Zum Wähler sei das offenkundig nicht durchgedrungen. Hinzu komme: "Als Sozi in Oberbayern hat man es schwer." An den Problemen in Kranzberg, etwa einer im Vergleich mit den Nachbargemeinden überalternden Bevölkerung, werde sich nun erst einmal nichts ändern, denn es fehle an Wohnraum. Eine Überraschung bereitete ihm zumindest sein Wahlkampfteam: Hierhager feierte am Sonntag seinen 63. Geburtstag. In der Früh war sein Garten mit einem Band aus aufgefädelten Wahlkampfflyern dekoriert. Gefeiert hat er, in Zeiten von Corona, am Nachmittag im kleinen Kreis mit der Familie.

Hammerl hat den Tag auf seinem Bauernhof in Thurnsberg und im Wald bei der Inspektion der jüngsten Sturmschäden verbracht. Gegen 18 Uhr aber sei er dann doch nervös geworden, erzählte er. In den kommenden Monaten werde es nun darum gehen, die Themen, "die im Fluss sind", fortzusetzen. Der Bau des Mehrgenerationenhauses soll im Juni beginnen, die Erschließung des Baugebiets in Gremertshausen im Mai. Auch das Einheimischenmodell soll überarbeitet werden.

Er hoffe, dass das neu gewählte Gremium gut zusammenarbeiten werde. Leicht wird das voraussichtlich nicht. Denn an der schwierigen Konstellation wird sich auch nach der Kommunalwahl 2020 wenig ändern, das zeichnete sich nach Auszählung der ersten Wahllokale ab. Die FWG könnte erneut auf sechs Sitze kommen, die CSU wieder auf vier, die Kranzberger Gemeindeliste (KGL) ebenfalls auf vier. Sie wird vermutlich einen Sitz an die SPD abgeben. CSU, KGL und SPD haben bisher eng kooperiert.

© SZ vom 16.03.2020 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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