Forschung in Weihenstephan:Tiefgreifende Einblicke in die Auwälder entlang der Isar

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Die Isarauen in den Landkreisen Freising und Erding sind ausgesprochen vielfältig und ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. (Foto: Johannes Simon)

Ein Forschungsvorhaben des Zentrums Wald-Forst-Holz in Weihenstephan will dazu beitragen, die Dynamik in den Isarauen besser zu verstehen - auch um sie effektiver schützen zu können.

Von Petra Schnirch, Freising

Im Fokus eines neuen spannenden Forschungsprojekts stehen die Auwälder zwischen München und Landshut. Ein breit aufgestelltes Wissenschaftler-Team aus Weihenstephan will in den kommenden fünf Jahren einigen Geheimnissen dieses bedeutenden Lebensraums für Tiere und Pflanzen auf die Spur kommen. Der Titel: "Revitalisierte Auwälder: Dynamik und Resilienz im Zeichen der Multifunktionalität". Fast noch schöner klingt die Abkürzung: A-DUR.

Das Besondere an dem ambitionierten Projekt ist, dass alle drei Forst-Einrichtungen in Weihenstephan ihre Expertise einbringen: TU München (TUM), Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). Initiiert wurde es vom Zentrum Wald-Forst-Holz, in dem sich die Forstwissenschaftler am Campus zusammengeschlossen haben. Das Bundesforschungsministerium hat nun grünes Licht für das Vorhaben gegeben.

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Die Leitung übernimmt Peter Annighöfer, Professor für Wald und Agroforstsysteme an der TUM. Fünf Doktorandinnen und Doktoranden sowie eine Projektkoordinatorin oder ein Projektkoordinator werden neu angestellt. Ihr Ziel ist es, die aktuellen Entwicklungen in den Auwäldern besser zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um die Leistungsfähigkeit dieser Ökosysteme zu verbessern, wie es in einer Pressemitteilung des Zentrums heißt.

A-DUR sei "ein Paradebeispiel für Teamarbeit". Fünf Arbeitsgruppen des Zentrums werden mit Vertreterinnen und Vertretern der Bayerischen Forstverwaltung, der Staatsforsten, des Bund Naturschutz, des Leibniz-Rechenzentrums sowie den Unternehmen Green-Solutions und Scimond zusammenarbeiten.

Von dem Projekt versprechen sich die Initiatoren "tiefgreifende Einblicke in die Dynamik und Resilienz revitalisierter Auwälder". Es könnte den Weg für nachhaltige Verbesserungen im Management von Auwäldern ebnen, so die Hoffnung. Die Ergebnisse sollen nicht nur in die Praxis umgesetzt werden, sondern auch in die Lehre einfließen, auch direkt im Auwald. "So wird das Wissen um die Auwälder lebendig und greifbar", heißt es in der Mitteilung weiter.

Die Isarauen sind das größte Auwald-Schutzgebiet in Bayern

Im Fokus der Untersuchungen stehen die Auwälder an der mittleren Isar, es handelt sich um das größte Auwald-Schutzgebiet Bayerns. Mit einer Fläche von 2312 Hektar erstreckt es sich vom Norden Münchens bis nach Landshut und bietet einen der artenreichsten Lebensräume der Region. Es gab bereits Bemühungen, das Gebiet als Nationalpark auszuweisen, die dann aber nicht weiterverfolgt wurden. Neben Esche, Stieleiche, Erlen und Feldahorn wachsen dort auch seltene Baumarten wie Schwarzpappel, Silberweide und Flatterulme. 2020 wurde der Bereich als Naturwald deklariert.

Die fünf Arbeitsgruppen befassen sich mit der ökologischen Dynamik-Gehölzverjüngung in renaturierten Auwäldern (Teilprojekt 1), den Auswirkungen einheimischer und gebietsfremder Baumarten auf die Dynamik und Kohlenstoffbindung in Auwäldern (2), effektive Maßnahmen im Naturschutz (3), Klimawirkung, Naherholung und Gesundheit (4) sowie dem gesellschaftlichen Wert stadtnaher Wälder (5). Das Projekt zeigt laut Zentrum Wald-Forst-Holz, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen, Behörden und Unternehmen ist, um nachhaltige Lösungen für den Schutz und die Entwicklung unserer Ökosysteme zu finden.

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